Mit gemischten Gefühlen habe die Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) die Reduktion von Corona-Präventionsmaßnahmen aufgenommen, hieß es in einer Presseaussendung.
Er finde es problematisch, dass man bezüglich der weitergehenden Abschaffung von Maßnahmen ab 5. März „so früh durchstartet. Man hätte besser einen deutlichen Rückgang und einen klar sinkenden Trend bei den Neuinfektionen abwarten sollen, erklärte ÖGARI-Präsident Walter Hasibeder vom Krankenhaus St. Vinzenz Zams. Es sei jedoch zu begrüßen, dass beispielsweise die Maskenpflicht weitgehend aufrecht bleibe und vulnerable Bereiche auch nach dem 5. März speziellen Schutz erhalten sollen, so der Mediziner.
Anteil der Covid-Patienten in Intensivstationen gering
Zum Glück bleibe derzeit die Zahl der Patientinnen und Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung auf den Intensivstationen stabil. Sie würden etwa zehn Prozent der Betten an den Intensivstationen ausmachen, damit könne man endlich nach den langen Phasen der Überbelastung wieder einen weitgehenden Routinebetrieb gewährleisten, sagte Hasibeder.
Derzeit gebe es weniger kritische Erkrankungen, denn in dieser Welle seien die oberen Atemwege von den Infektionen stärker betroffen, so Hasibeder. „Allerdings sollten wir nicht vergessen, dass wir Tag für Tag zwischen 15 und 25 Corona-Tote zu beklagen haben, zuletzt an einem Tag sogar mehr als 40. Allein in der ersten Februarhälfte verstarben 300 Menschen.“
Offene Fragen zu Subvariante BA.2 von Omikron
Zu der Subvariante BA.2 von Omikron, die in Österreich laut Experten bald dominant sein dürfte, sei zudem noch eine Reihe von Fragen offen und Prognosen, ob bzw. wann tatsächlich der Höhepunkt der aktuellen Welle erreicht ist, schwierig.
Er frage sich, wer von jenen, die auf ein sehr rasches Fallenlassen von Schutzmaßnahmen und ein Abrücken von der Impfpflicht drängen, die Verantwortung für die Konsequenzen übernehmen werde, wenn im Herbst die Dinge nicht laufen wie gewünscht, fragte der ÖGARI-Präsident.