Ende 2020 wurde die Schlachtförderung ins Leben gerufen, die umstrittene Tiertransporte zu Mastbetrieben ins Ausland verringern sollte. Seither gibt es für Kälber, die in Tirol gehalten werden, bis sie das Schlachtgewicht erreicht haben, eine Förderung von 50 beziehungsweise 150 Euro. Die Auszahlung ist zum einen an strikte Vorgaben bei der Fütterung wie Vollmilch, Heu und Gras, zum anderen an die Schlachtung in Österreich gebunden.
Erfreulicher Absatz trotz teils geschlossener Gastronomie
Mehr als 1.500 Landwirtschaftsbetriebe haben die Förderung zwischen November 2020 und Dezember 2021 in Anspruch genommen, darunter auch viele Kleinbetriebe, hieß es am Dienstag aus dem Büro von Landwirtschaftsreferent Josef Geisler (ÖVP).
Mehr als 5.200 Vollmilchkälber, die sonst vermutlich zu Mastbetrieben nach Italien transportiert worden wären, wurden so in Tirol vermarktet. Das Ausmaß der Akzeptanz dieser Förderung sei erfreulich, hieß es, vor allem angesichts der Tatsache, dass die Tiroler Gastronomie zu sonst nachfragestarken Zeiten im Vorjahr pandemiebedingt geschlossen war. Tirol ist inzwischen das Bundesland, in dem die meisten Kälber geschlachtet werden, berichtete die Statistik Austria am Mittwoch.
Verkauf von Rindfleisch steigt kontinuierlich
Vermarktet werde das Kalbfleisch über die Programme der Agrarmarketing Tirol, zum Beispiel als „Tiroler Almrind“. Ein Teil des geförderten Kalbfleischs werde auch in der Direktvermarktung abgesetzt, hier habe die Pandemie das Bewusstsein der Kunden für regionale Lebensmittel gestärkt.