GRW Blick auf Siedlung in Gnadenwald
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Umwelt

Beauftragte für Klimaschutz gefordert

Tiroler Klimaschutzaktivisten rund um „Fridays for Future“ haben sich im Vorfeld der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen mit einem Forderungspapier an die Gemeindepolitik gewandt. Darin werden Klimaschutzbeauftragte in den Gemeinden gefordert.

Zudem wünscht sich das Klimaaktivisten-Kollektiv, bestehend aus „Fridays for Future (FFF)“, „Scientist for Future“ und „Parent for Future“, künftig auch innovative Mobilitätskonzepte und Klimaschutz-Transparenz auf Gemeindeebene. „Die Gemeinden müssen sich an die Klimakrise anpassen“, sagte Paula Schickh von „Fridays for Future“ am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Innsbruck.

FFF Pressekonferenz
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(v.l.) Paula Schickh, Wolfgang Gurgiser, Christoph Pohl

Gemeinden als klimatischer Rückzugsraum

Diese Anpassung heiße auch, dass man eine „andere Form des Lebens auf Gemeindeebene anbieten muss“, strich Wolfgang Gurgiser von „Scientist for Future“ heraus. Den Gemeinden komme dabei jedenfalls eine besonders wichtige Rolle zu, denn dort „fängt eine solche Veränderung an“, so Gurgiser. Es gelte, die Tiroler Kommunen aufgrund ihrer oft großen Ausdehnung bis ins Hochgebirge insgesamt als „klimatischen Rückzugsraum für Menschen, Pflanzen und Tiere zu verstehen“, sagte er.

Sendungshinweis

„Mittagsinformation“, 9.2.22

Versiegelung verringern

Eine weitere Forderung präsentierte schließlich Christoph Pohl von „Parent For Future“. Es sei wichtig „die Versiegelung der Böden zu verringern oder zumindest zu stoppen“, so von Pohl. Außerdem gelte es gegen die Zersiedelung aufzutreten, denn nur so könne man „Gemeinden der kurzen Wege“ ermöglichen und den Autoverkehr eindämmen, führte er aus.

„Klimawahl Tirol“

Bei Kundgebungen in den Bezirken, etwa in Kufstein am Freitag, kann man sich diesen und weiteren Forderungen per Unterschrift anschließen. „Es braucht dafür alle Parteien und Akteure in Tirol“, hielt Schickh fest. „Klimaschutz ist Heimatschutz“, gab sie zudem als Devise aus und berief sich außerdem auf das FFF-Motto der Gemeinderatswahlen als „Klimawahl Tirol“.

In 273 Tiroler Gemeinden wird gewählt

Am 27. Februar wird die Bevölkerung in 273 von 277 Tiroler Gemeinden zu den Wahlurnen gerufen. Am 13. März finden dann Bürgermeisterstichwahlen in jenen Orten statt, in denen keine Kandidatin oder Kandidat auf Anhieb die absolute Mehrheit geschafft hat.

Nicht gewählt wird in diesem Jahr in der Landeshauptstadt Innsbruck. Dort steht der nächste reguläre Urnengang im Jahr 2024 auf dem politischen Terminkalender. In den drei Gemeinden Matrei am Brenner, Mühlbachl und Pfons (alle Bezirk Innsbruck-Land) wird nach der Gemeindezusammenlegung erst später gewählt. Die Bürger der Gemeinde Wängle im Außerfern waren bereits am 9. Jänner zu den Urnen geschritten, da der Gemeinderat dort im Oktober seine Auflösung beschlossen hatte. Und in Musau (Bezirk Reutte) wurde kein Wahlvorschlag eingebracht.