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Coronavirus

Kinder-Impfung bringt hohen Schutz

Auch Kinder können an schweren Verläufen von Covid-19 erkranken. Eine Impfung könnte sie zu 90 Prozent davor schützen. Daran erinnerte am Mittwoch die Tiroler Gesundheitslandesrätin Annette Leja (ÖVP). Impf-Kapazitäten gebe es derzeit genug.

In den Impfzentren des Landes gebe es 5.700 freie Termine speziell für Kinder. Denn jedes Kind, das schwer an Covid-19 erkranke, sei eines zu viel, betonte Annette Leja.

Schwere Organstörungen auch bei Kindern

An der Kinderklinik Innsbruck mussten allein im Jänner 2022 rund 100 Kinder mit einer Covid-Erkrankung, ein Drittel davon stationär, behandelt werden. „Das sind etwa gleich viele Kinder, wie wir im gesamten vergangenen Jahr behandelt haben“, führte der Direktor der Innsbrucker Kinderklinik Thomas Müller aus. „Bei vier Kindern, die wir auf der Intensivstation behandeln mussten, trat zudem das Akute multisystemisch-inflammatorische Syndrom (MIS-C/PIMS) auf.

Von diesem lebensbedrohlichen Krankheitsbild, bei dem es zu Entzündungen der Organe kommt, sind vor allem Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren betroffen und es tritt nach einer vermeintlich harmlosen Corona-Infektion auf. Wie internationale Studien belegen, kann diese Infektionsfolge – genauso wie Long-Covid, das auch bei Kindern vorkommt – durch die Impfung zu 90 Prozent verhindert werden.“ Seit Beginn der Pandemie wurden an der Kinderklinik Innsbruck 18 Kinder mit einem MIS-C behandelt, 13 Kinder benötigten eine intensivmedizinische Behandlung.

Kinderimpfungen nur mit Termin

Kinder ab fünf Jahren können in den Impfzentren des Landes, in einigen Bezirkskrankenhäusern, aber auch bei einigen niedergelassenen Kinderärztinnen sowie Hausärzten geimpft werden. Vor jeder Impfung klären die Ärztinnen und Ärzte alle Fragen, die Eltern oder Kinder haben, ab. „Für die Kinderimpfungen nehmen sich die Ärztinnen besonders viel Zeit. Daher werden diese auch nur nach Anmeldung und zu bestimmten Zeiten angeboten", so die Gesundheitslandesrätin.

Weltweit hohe Zahl an Kinderimpfungen

In den USA wurden mittlerweile über fünf Millionen und in Österreich 123.000 Kinder zwischen fünf und elf Jahren zweifach geimpft. „Viele Eltern sind besorgt, dass es für die Impfung bei Kindern zu wenig Erfahrungswerte gibt. Da bisher allerdings bereits zig Millionen Kinder geimpft wurden, ist das Gegenteil der Fall: Die Daten zeigen deutlich, dass der Individualschutz vor einer Infektion mit möglichen Langzeitfolgen durch die Impfung gegeben ist“, sagte Klaus Kapelari, Leiter der Allgemeinen Ambulanz an der Kinderklinik Innsbruck und betonte: „Impfungen sind weltweit die wichtigste Vorsorgemaßnahme in der Medizin."

Kinder brauchen Normalität

Neben dem Schutz vor einer Infektion und den Langzeitfolgen sieht Kathrin Sevecke, Primaria der Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie am Landeskrankenhaus Hall, Direktorin der Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Kindes- und Jugendalter Innsbruck und Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, in der Impfung eine wichtige Maßnahme, um den Kindern und Jugendlichen ein Stück Normalität zurückzugeben: „Dies hat deutlich positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen."