Hubschrauber  Christophorus 1 (C1)
Chronik

Tourengeher meldete sich erst nach Stunden

Nach einem Lawinenabgang ist am Dienstagnachmittag im Gemeindegebiet von Tulfes (Bezirk Innsbruck-Land) eine große Suchaktion gestartet worden. Der Tourengeher, der das Schneebrett ausgelöst hatte, wurde allerdings nicht verschüttet. Er meldete sich erst am Abend bei der Leitstelle.

Zwei Skifahrer bemerkten am Dienstag gegen 15.45 Uhr im Bereich des Schartenkogels im Gemeindegebiet von Tulfes eine Anrisskante einer Lawine sowie eine Einfahrtsspur. Daraufhin alarmierten sie die Leitstelle.

Die Einsatzkräfte – ca. 20 Beteiligte der Bergrettung Hall in Tirol, die Bereitschaft der Bergrettung Wattens, zwei Bergrettungshunde, der Notarzthubschrauber C1, der Polizeihubschrauber sowie Einsatzkräfte der Alpinpolizei – führten in weiterer Folge eine, aufgrund der Lawinengefahr und der Sicht- und Wetterverhältnisse äußerst schwierige Suche vor Ort durch.

Einsatzkräfte konnten kein Signal empfangen

Die Einsatzkräfte fanden dann den Anrissbereich der Lawine, sie konnten allerdings trotz mehrfacher Suche kein Signal eines Lawinen-Verschütteten-Suchgeräts (LVS) empfangen. Daher wurde die Suche um 18.00 Uhr abgebrochen.

Tourengeher verlor in Lawine Skier und Stöcke

Zu dieser Zeit meldete sich ein Skitourengeher bei der Leitstelle und gab an, dass er am Nachmittag vom Schartenkogel abgefahren sei und dabei eine Lawine ausgelöst habe. Diese habe ihn ein Stück weit mitgerissen, jedoch nicht komplett verschüttet. Er habe jedoch seine Skier und Stöcke verloren und sei anschließend zu Fuß von der Stalsinsalm in Richtung Mittelstation der Glungezerbahn gestapft. Als er zu Hause angekommen sei, habe er den Vorfall schließlich gemeldet.

Die Polizei geht nun davon aus, dass es sich bei dem Auslöser der Lawine um diesen Skitourengeher handelt und sich keine Verschütteten unter den Schneemassen befinden. Die Einsatzkräfte konnten die Suche daher um 19.15 Uhr beenden.

Auch „Negativlawinen“ sollen gemeldet werden

Die Alpinpolizei appelliert an Wintersportler, auch Lawinen bei denen niemand verletzt wurde und somit keine Einsatzkräfte benötigt werden, bei der Leitstelle zu melden. Dies kann sowohl telefonisch über den Alpinnotruf 140 oder über die „SOS EU Alp-App“ erfolgen. Solche Lawinen werden als „Negativlawinen“ bezeichnet.