Insbesondere die Sperrstunde um 22.00 Uhr sei „epidemiologisch kontraproduktiv. Bereits bei deren Einführung im Dezember war uns in den westlichen Bundesländern klar, dass diese nichts bringt. Diese Erfahrung hatten wir aus der Zeit des Vorjahres, als es in Westösterreich schon einmal eine frühere Sperrstunde gegeben hat“, so der Landeshauptmann. Er sei froh, dass diese zumindest wieder auf Mitternacht verlegt werde. Damit sei eine Forderung der westlichen Bundesländer erfüllt worden.
Auch die anderen für 12. und 19. Februar geplanten Öffnungsschritte – mehr dazu in Stufenweise Lockerung im Februar (news.ORF.at, 29.01.2022) – gingen in die richtige Richtung, hieß es in dem Statement vom Samstag weiter. „Auch wenn es einen Paradigmenwechsel darstellt, bei steigenden Infektionszahlen Öffnungsschritte zu verkünden, sind das die richtigen Maßnahmen.“ Er und auch andere Landeshauptleute hätten sich deshalb für Lockerungen ausgesprochen, so Platter.
Für Ende von breiter Testung
Platter sprach sich auch für ein Ende der breiten Coronavirus-Testung aus. „Ich bin dafür, nur mehr symptomatische Patienten, Risikogruppen und das Personal von kritischer Infrastruktur zu testen“, sagte er gegenüber der Tirol-Ausgabe der „Kronen Zeitung“ (Sonntag). Asymptomatische Personen sollen nicht mehr getestet werden. Zudem sollen Tests nur noch so lange kostenlos sein, wie sie für gewisse Zutritte notwendig sind.
Weiss pflichtet Platter bei
Der Landeshauptmann betonte, dass Testen nicht vor hohen Infektionszahlen schütze. Der Tiroler Infektiologe Günter Weiss pflichtete Platter bei: Österreich mache rund zehn Mal so viele Tests wie Deutschland, habe aber bezogen auf die Bevölkerung die gleichen Infektionszahlen und Hospitalisierungsraten bzw. Todesfälle.
Platter verwies auch auf den finanziellen Aspekt der Testungen. „Wir werden es uns nicht leisten können, jedes Jahr Milliarden für Coronatests auszugeben“, sagte der Landeshauptmann. 2021 gab der Staat geschätzt zwischen 1,6 und 1,8 Milliarden Euro für Coronatestungen aus.