Wehende EU-Fahne
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Politik

Tirol holt 82 Mio. Euro für Regionen von EU ab

Tirol wird bis zum Jahr 2027 rund 82 Mio. Euro an EU-Mitteln für regionale Projekte abholen. Abgewickelt werden diese von Regionalmanagements, in denen sogenannte „Leader-Regionen“ verankert sind. Entstehen soll auch eine neue Europaregion mit Bayern.

Bis auf die Landeshauptstadt Innsbruck ist nun das komplette Land in solche Regionen eingeteilt, die Bezirke Schwaz und Innsbruck-Land kamen neu hinzu. Die Förderungen sollen ein Investitionsvolumen von mindestens 200 Mio. Euro auslösen, sagte LH Günther Platter (ÖVP) am Dienstag.

Schwerpunkt soll nachhaltige Entwicklung sein

Aus einer Kombination aus vier EU-Programmen und -Fonds (LEADER, ELER, EFRE, INTERREG) sowie Förderungen von Bund (fünf Mio. Euro) und Land (13,2 Mio. Euro) stehen nun insgesamt 100 Mio. Euro zur Verfügung, rechnete Platter bei einer Pressekonferenz vor. Investiert wurde mit derartigen Förderinstrumenten in der Vergangenheit etwa in das Steinbockzentrum im Pitztal, in Rad- und Wanderwege oder in Kleinbrauereien. Die kommenden Schwerpunkte sollen bei der nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raums oder „zukunftsfitten Jobs“ liegen, meinte Platter.

Felipe sieht neue Möglichkeiten

Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) freute sich über die „vielen Impulse im Bereich Nachhaltigkeit“ und nannte etwa die Etablierung eines E-Car-Sharing-Systems oder die Arbeit in den Naturparks über das Regionalmanagement. Manchmal sei man in Tirol über die EU nicht sehr „glücklich“ – „Stichwort Verkehr“, räumte Felipe ein, aber heute sei sie angesichts der durch die EU eröffneten Möglichkeiten „froh“.

Euregio mit bayerischen Landkreisen

Hervorgehoben wurde bei der Pressekonferenz die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit anderen Regionen Europas in sogenannten Europaregionen (Euregio). Im Bezirk Schwaz, der wie der Bezirk Innsbruck-Land eine neu ausgewiesene Leader-Region ist, wird eine neue Euregio mit den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach in Bayern geschaffen. Hier wolle man etwa die öffentliche Anbindung über den Achenpass ausbauen oder die Kooperation zwischen Bergsteigerdörfern etablieren, kündigte der Schwazer Bezirkshauptmann Michael Brandl an.

Über Österreichs größte Leader-Region mit 165.000 Einwohnern freute sich der Bezirkshauptmann von Innsbruck-Land, Michael Kirchmair. 120 Akteure sind am Regionalmanagementverein beteiligt, von den Gemeinden über Wirtschafts- und Sozialpartner bis hin zur Caritas, informierte er.