Der Gemeinderatswahlkampf in Schwarz ist voll im Gange. Bei der ÖVP ist der Wahlkampf ganz auf Hans Lintner zugeschnitten. Seit 1997 regiert der frühere Lehrer und Präsident des Landesschulrats mit großer Mehrheit. Im Gemeinderat hält er mit der ÖVP zehn der insgesamt 21 Mandate.
Vizebürgermeister Martin Wex galt als Kronprinz
Doch es herrscht dicke Luft. Der 71-jährige Lintner wollte angeblich bei dieser Wahl gar nicht mehr antreten. Als Kronprinz war Vizebürgermeister und ÖVP-Landtagsabgeordneter Martin Wex bereits in den Startlöchern.
Es kam allerdings zum Zerwürfnis. Laut einer parteiinternen Umfrage wäre der Bürgermeistersessel für die ÖVP ohne Lintner verloren gewesen. Er möchte das nicht kommentieren, erklärte Lintner. Entscheidend sei für ihn, dass er mit seinem Team sehr engagierte Persönlichkeiten gewinnen konnte und dass er ein gutes Angebot für die Entwicklung und Zukunft der Stadt Schwaz anbieten könne.
Wex: Lintners Führungsstil nicht mehr zeitgemäß
Es habe eine ÖVP-Umfrage mit verschiedenen Optionen gegeben, sagt dazu Wex. Bürgermeister Lintner habe sich immer im Spiel gelasse. Und dass man mit einem regierenden Bürgermeister, der den Bürgermeister-Bonus voll ausnütze, vielleicht eine Wahl leichter gewinnt, mag damals Thema gewesen sein.
Wex geht nun mit seiner Liste „Wir für Schwaz“ deshalb eigene Wege. Lintner wirft er einen dominierenden und nicht mehr zeitgemäßen Führungsstil vor.
Eigene Kandidaten auch von anderen Parteien
Das Rathaus brauche einen jüngeren Anstrich, meint auch die 30-jährige Bürgermeister-Kandidatin der SPÖ, Victoria Weber. Seit 1986 gibt es in Schwaz die Grünen. Ihre Bürgermeisterkandidatin ist Viktoria Gruber. Sie setzt auf Klima und Umweltschutz.
Fotostrecke mit 7 Bildern
Mehrere Kandidaten waren früher bei der FPÖ
Ein weiterer Kandidat ist Benjamin Kranzl. Er zog für die FPÖ in Gemeinderat, verließ die Partei dann aber. Er ist mit 29 Jahren der jüngste Gemeinderat. Albert Polletta ist ebenfalls von der FPÖ ausgetreten und kandidiert bei den bevorstehenden Gemeinderatswahlen in Schwaz für NEOS. Ihm geht es vor allem darum den Grundschulbereich zu fördern.
Für die Freiheitlichen geht der 34-jährige Daniel Kirchmair ins Rennen, er bezeichnet sich als den „originalen FPÖler“. Er hofft auf zwei Mandate, setzt auf das Modell der familieninternen Kinderbetreuung und will für die Altstadt ein Konzept für eine Fußgängerzone. Schließlich tritt auch Prozessmanager Lukas Haas an. Er ist der Listenchef der neuen impfkritischen Bewegung MFG, der sich jedoch nicht auf das Thema „Impfen“ reduzieren lassen will.