Die am Start starke Egle markierte im ersten Durchgang Bestzeit und verteidigte den Vorsprung auf ihre in der Entscheidung vorlegende Widersacherin aus Deutschland, Julia Taubitz, erfolgreich. „Es war schon knapp, Julia hat richtig Gas gegeben. Für mich passt es gut, es darf spannend sein“, sagte die Tirolerin im ORF-Interview. Taubitz meinte: „Madeleine ist saustark gefahren. Sie ist in Top-Form. Es bleibt spannend zwischen uns.“
Hinter Taubitz reihten sich drei weitere Deutsche ein, ehe Hannah Prock auf Platz sechs folgte. Lisa Schulte wurde Neunte.
Derzeit auf Platz zwei im Weltcup
Das Weltcupfinale steht am kommenden Wochenende in St. Moriz am Programm. Egle liegt als Zweite der Gesamtwertung (mit Sprints) derzeit 57 Zähler hinter Taubitz. In der anschließenden Team-Staffel gewann Deutschland vor Lettland und Österreich mit Egle, Nico Gleirscher und den Doppelsitzern Thomas Steu/Lorenz Koller. In der Gesamtwertung baute Deutschland die Führung vor Österreich aus.
Egle hatte bereits die Olympia-Generalprobe in Yanqing sowie in Altenberg, Innsbruck (Sprint) und zuletzt in Sigulda gewonnen. Die 23-Jährige übertraf in Oberhof die österreichische Rekordmarke von Angelika Schafferer. Egles Großtante hatte Anfang der 1980er-Jahre viermal in einer Saison im Weltcup gewonnen. Dreimal holte Schafferer den Gesamtweltcup.
In St. Moritz muss Egle nun deutlich vor Taubitz liegen, um noch auf den ersten Weltcup-Platz vorzustoßen. Die Tirolerin hoffte auf einen schönen Abschluss, die Bahn im Engadin kenne sich nicht besonders gut. „Ich schaue, was ich aus Oberhof mitnehmen kann.“