Ein kleines Mädchen läuft an der Hand ihrer Mutter über einen Gehweg
APA/dpa
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Soziales

Bereitschaftseltern dringend gesucht

Die Kinder- und Jugendhilfe Tirol ist täglich mit schwierigen Familienverhältnissen konfrontiert: Verwahrloste und misshandelte Kinder, überforderte und nicht erziehungsfähige Eltern. Im Krisenfall werden Babys und Kleinkinder in Bereitschaftsfamilien untergebracht, von denen es deutlich mehr bräuchte.

16 Bereitschaftsfamilien gibt es aktuell in Tirol. Das seien zu wenige, um alle Kleinkinder im Krisenfall vorübergehend an einem ruhigen, geschützten Ort unterzubringen, so Daniela Preissler-Bieglmann vom Landeskinderheim Axams: „Der Bedarf steigt, deswegen brauchen wir neue Familien, die sich dieser Herausforderung stellen.“

Verweildauer im Schnitt acht Monate

Bereitschaftsfamilien begleiten, stützen, stärken und fördern Babys und Kleinkinder so lange, bis das Gericht die familiäre Situation beurteilt und über den weiteren Verbleib der Kinder entschieden hat. Angedacht ist, dass die Kinder ca. sechs Monate in den Bereitschaftsfamilien verbleiben, bis das Pflegschaftsgericht eine Entscheidung gefällt hat, wo das Kind künftig leben soll – in seiner Ursprungsfamilie oder in einer Pflegefamilie. Im Schnitt lag die Verweildauer in den Bereitschaftsfamilien in den letzten Jahren aber höher und bei acht Monaten.

Viel Liebe und Geborgenheit wichtig

Kleinkinder zu betreuen und zu pflegen ist eine schöne, verantwortungsvolle und herausfordernde Aufgabe, weiß Preissler-Bieglmann aus langjähriger Erfahrung. Eltern mit abgeschlossenem Kinderwunsch und in stabilen Verhältnissen sind gefragt: „Da braucht es viel Geduld, viel Zuwendung, viel Zeit und Liebe, damit sich die Kinder in der Familie wohlfühlen können.“

Bereitschaftsfamilien sind über einen Werkvertrag beim Land Tirol angestellt, sozial- und pensionsversichert. Der nächste Ausbildungslehrgang startet im April.