Arbeiter schneidet in Baum
ÖBB/LF Steinlechner
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Verkehr

Vorarbeiten für ÖBB-Tunnel in Angath laufen

Nächstes Jahr beginnen die ÖBB mit Bauarbeiten für einen Eisenbahntunnel bei Angath (Bezirk Kufstein). Dieser Tunnel ist ein zentraler Teil der Neubaustrecke zwischen Radfeld und Schaftenau. Dafür laufen ab sofort Vorarbeiten.

Bevor die Arbeiten am 2,6 Kilometer langen Stollen beginnen können, müssen am Gebiet in der Gemeinde Angath in den kommenden Wochen Bäume gerodet werden. Es soll eine temporäre Erschließungsstraße nördlich der Autobahn vorbereitet werden. Über das gesamte Jahr sollen Wegverbindungen, Erschließungsstraßen, Logistik- und Lagerflächen errichten sowie Leitungsarbeiten durchgeführt werden.

Amphibien werden in neue Lebensräume übersiedelt

Um die in der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) festgelegten Auflagen umzusetzen, wurden im Herbst in ausgewählten Zonen rund ein Kilometer Amphibienzäune errichtet und über mehrere Wochen regelmäßig kontrolliert. Dadurch wurden die Tiere so gelenkt, dass Fachleute sie sammeln und in neue Lebensräume bringen konnten.

Außerdem soll die Struktur des Waldes verbessert werden. Dafür werden auf einer Privatwaldfläche in Angath einzelne Bäume ausgetauscht. So soll der bisher überwiegend zur wirtschaftlichen Nutzung angelegte Bestand ergänzt werden, dass ein vielfältiger und widerstandsfähiger Mischwald entsteht.

Arbeiter steht auf Leiter und arbeitet an einem Baum im Wald
ÖBB/LF Steinlechner
An Bäumen werden Fledermausstuben angebracht

Laubbäume werden nachgesetzt

Totholzhäufen und Totholzpyramiden sowie Quartierkästen bereichern den Lebensraum für Fledermäuse und andere Waldbewohner. Einzelne Altbäume werden bewusst aus der Nutzung genommen, wie die ÖBB in der Aussendung mitteilten. Das bedeutet, dass die Bäume so lange im Wald stehen bleiben, bis sie umfallen. Auch dann werden sie als „Totholz“ weiter den Lebensraum vor Ort prägen. Um nicht auch unerwünschten Gästen wie dem Borkenkäfer eine Unterkunft zu bieten, sind für das Öko-Projekt nur Laubbäume vorgesehen.

Am Angerberg ist unter anderem eine Strukturverbesserung in Richtung eines „Ahorn–Eschen–Edellaubwald Lebensraumes“ geplant. In den vorgesehenen Bereichen werden Fichten gefällt und das Aufkommen von standortangepassten Laubbaumarten nachhaltig gefördert.

Anrainer sollen umfassend informiert werden

Um die Anrainer in den Gemeinden Angath und Angerberg zu informieren, planen die ÖBB für das Frühjahr eine Informationsveranstaltung zu den Vorarbeiten und zum Stollenbau. „Uns ist wichtig, dass die Bevölkerung aus erster Hand alle Informationen zu Umfang und Ablauf der geplanten Tätigkeiten erhält“, erklärt ÖBB-Projektleiter Peter Kölbach.