Osttiroler Forschung für Automotoren
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Forschung

Osttiroler Erfindung optimiert Motoren

Eine besondere Innovation für die Autoindustrie wurde jetzt in Osttirol entwickelt. Mit dem Prüfsystem sollen Automotoren optimiert werden, indem Luftblasen im Öl verhindert werden. Sie haben nämlich eine zerstörerische Wirkung.

Das neue Prüfsystem wurde in Ainet entwickelt. Ein Team aus Forschern und Praktikern hat dafür untersucht, wie groß und wie zerstörerisch die Luftblasen im Automotor sind. Sie sorgen dort nämlich für unnötige Reibung, wie Karl Unterweger erklärte: „Luft in der Ölpumpe bringt Nachteile: Sie verschleißt schneller. Auch die Schmierfähigkeit wird gemindert. Außerdem werden die Pumpen dann laut“, erklärte der Techniker.

Verbesserte Getriebe

Die Autoindustrie ist begeistert vom neuen Messverfahren, denn die Innovation bedeutet wohl eine neue Zukunft für Autogetriebe. Das Smart Bubble System ermöglicht es, die Getriebe zu optimieren: „Wenn ein Autofahrer mit leicht angepasster Geschwindigkeit in eine Kurve fährt, kann es passieren, dass die Ölpumpe sogar kurzfristig Luft ansaugt. Dann ist es wichtig, zu wissen, wie lange ich brauche, um diese Luft wieder aus dem Fahrzeug beziehungsweise aus dem Öl zu bringen“, schilderte Unterweger.

Luftblasen im Motoröl
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Die Erfindung soll helfen, Luft in der Ölpumpe zu vermeiden

Ausgeklügelte Messmethode

Am Campus Lienz wurde die nötige Software für die Technologie entwickelt. Ein Projektteam hat einen speziellen Algorithmus errechnet und das Messsystem so gebaut, dass die Luftblasen bei der Überprüfung nicht beeinflusst werden, wie der Leiter der Division für Mechatronik, Fadi Dohnal, erklärte: „Es gibt auf dem Markt derzeit Messmethoden, die irgendetwas messen und daraus Rückschlüsse auf die Luft ziehen. Wir wollten die Luftblasen aber richtig sichtbar machen und auch automatisiert erkennen“, so Dohnal.

Osttiroler Forschung für Automotoren
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Die Expertinnen und Experten haben das neue Messverfahren entwickelt

Langsames Herantasten

Bis das Prüfsystem fertig war, war es ein langer Weg, wie sich Projektleiter Martin Brunner erinnerte: „Als erstes haben wir probiert, ob eine einzelne gezeichnete Luftblase erkannt wird. Als das dann klappte, haben wir die Herausforderungen langsam gesteigert, mehrere Luftblasen hinzugefügt und so weiter. Das Projekt ist dann Schritt für Schritt gewachsen.“

Das neue System mag für Laien auf den ersten Blick nach keiner Sensation klingen – in der Autobranche spricht man dennoch bereits von einem Meilenstein, auch in Sachen Nachhaltigkeit.