Hand mit Kleingeld
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Wirtschaft

Land verlängert Covid-Arbeitnehmerfonds

Die schwarz-grüne Landesregierung hat den Covid-Arbeitnehmerfonds zur Unterstützung für einkommensschwache Beschäftigte, Arbeitslose und Alleinerzieherinnen verlängert. Die achte Förderperiode dauert vom 1. Jänner bis zum 31. März.

Der Fonds ist mit insgesamt zehn Millionen Euro dotiert, bisher wurden etwas mehr als sechs Millionen Euro für 14.564 bewilligte Anträge ausbezahlt, hieß es am Mittwochvormittag in einer Aussendung der Tiroler Landesregierung.

Rückwirkender Antrag möglich

Auch eine rückwirkende Antragstellung für frühere Perioden, für die Anspruchsberechtigten noch keine Unterstützung gewährt wurde, sei weiterhin möglich, wurde betont. „Mir ist es ein großes Anliegen, dass in unserem Land niemand zurückgelassen wird und wir zusammenhalten, gerade in einer so herausfordernden Zeit wie jetzt“, erklärte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). Die in der dieswöchigen Sitzung der Landesregierung beschlossene Verlängerung sei in Abstimmung mit der Tiroler Arbeiterkammer erfolgt, hieß es.

Fördervoraussetzungen

  • Hauptwohnsitz in Tirol
  • Arbeitsplatzverlust bzw. Einkommensverringerung aufgrund der Krise
  • Netto-Verlust mind. 20%
  • Bestimmte Obergrenzen bei Einkommen pro Haushalt

Förderbeispiel nach COVID-ArbeitnehmerInnenfonds

Ein Alleinverdiener und Vater von zwei Kindern wohnt in einer Mietwohnung und arbeitet in einem Nachtlokal. Er war bereits 2020 und Frühjahr 2021 durch die Kündigung (mit Zusage einer Wiedereinstellung) von einer über 20-prozentigen Einkommensreduktion betroffen. Im Sommer 2021 wurde er wieder eingestellt und arbeitete für vier Monate; seit der Schließung des Lokales im Herbst 2021 hat er einen Kurzarbeitsvertrag unterschrieben.

Aufgrund einer außergewöhnlichen Notlage (Nachzahlung bei der Strom-Jahresabrechnung) wurde die Einkommenssituation geprüft und über die rückwirkende Möglichkeit der Antragstellung der Förderung Covid-ArbeitnehmerInnenfonds informiert. Ein pauschaler Unterstützungsbetrag in der Höhe von je 600 Euro für vier Förderperioden wurde angewiesen. Ein Antrag für die achte Förderperiode bei gleichbleibender Einkommenssituation ist ab erstem Januar 2022 möglich.

Heizkörper
APA/dpa
Der ÖGB fordert angesichts hoher Energiekosten weitere Hilfsmaßnahmen

ÖGB: Unterstützungsfonds „wichtige Initiative“

Die vom Land Tirol angekündigte Verlängerung des COVID-ArbeitnehmerInnenfonds bezeichnet Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth als „enorm wichtige Initiative für in finanzielle Bedrängnis geratene Beschäftigte in Tirol“. Allerdings befürchtet er eine zusätzliche Belastung aufgrund der explodierenden Energiekosten – mehr dazu in Sorge wegen steigender Energiekosten(Sorge wegen steigender Energiekosten). Er drängt auf die Umsetzung des vom ÖGB geforderten Winterpakets und ein Aussetzen der Abschaltungen von Strom- und Gas-Zufuhr für die Wintermonate.

Der ÖGB-Vorsitzende setzt sich zudem für eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent Nettoersatzrate, eine Aufstockung der Notstandshilfe bis zum Ende der Pandemie, einen leichteren Zugang zu Sozial- und Förderleistungen und ein Überbrückungsgeld für Langzeitarbeitslose ein.