Schilder von Impfgegenerinnen und Impfgegnern bei Demonstration am Innsbrucker Landhausplatz
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Chronik

Mehrere Demos gegen CoV-Maßnahmen

Immer öfter finden derzeit Demonstrationen statt – am Sonntag waren tirolweit vier angemeldet. Drei von ihnen wurden von Gegnerinnen und Gegnern der Corona-Maßnahmen abgehalten. Für die Exekutive ist das eine große Herausforderungen. Gleichzeitig betont die Tiroler Polizei, dass Kundgebungen diszipliniert ablaufen.

Das Recht auf Demonstrationsfreiheit ist ein wichtiges Grundrecht in Österreich. Derzeit wird es besonders häufig in Anspruch genommen, bestätigte Einsatzkommandant Wolfgang Ostheimer von der Innsbrucker Polizei: „In Innsbruck vergeht kein Tag ohne Demonstration. Vor allem an den letzten Wochenenden gab es teilweise zwei bis drei pro Tag“, so der Polizist.

Drei große Anti-Maßnahmen-Demos

Am Innsbrucker Landhausplatz demonstrierten am Sonntag etwa 300 Menschen gegen die Impflicht sowie gegen die aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Angemeldete Großdemos gegen die Corona-Politik gab es am Sonntag auch in Kufstein und in Lienz. Eine kleinere Demo mit etwa 100 Menschen protestierte in Innsbruck gegen türkische Angriffe auf kurdische Gebiete.

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Impfgegenerinnen und Impfgegner bei Demonstration am Innsbrucker Landhausplatz
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Am Innsbrucker Landhausplatz wurde gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert
Schilder von Impfgegenerinnen und Impfgegnern bei Demonstration am Innsbrucker Landhausplatz
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Im Fokus stand dabei vor allem die geplante Impfpflicht
Schilder von Impfgegenerinnen und Impfgegnern bei Demonstration am Innsbrucker Landhausplatz
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Trotz Kälte und Schneefall war die Demonstration gut besucht
Demonstration gegen türkische Angriffe auf kurdische Gebiete in Innsbruck
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Zeitgleich fand in Innsbruck auch eine zweite Demonstration gegen türkische Angriffe statt

Viele Demonstrationen bedeuten eine logistische Herausforderung für die Exekutive. Die freien Wochenenden für Polizeibeamtinnen und -beamten sind derzeit rar: „Die Menge an Demonstrationen ist herausfordernd“, erklärte der Innsbrucker Einsatzleiter. Sind Versammlungen unangemeldet, macht es das für uns noch schwieriger, alles zu planen und zu koordinieren, so Wolfgang Ostheimer.

Perchten-Aufführung in Kufstein

Auch in Kufstein gingen die Menschen am Sonntag auf die Straßen. Brauchtumsvereine kritisieren, dass sie wegen der geltenden Maßnahmen bereits zum zweiten Mal keine Krampusumzüge und Perchtenläufe abhalten dürfen.

Laut der Exekutive lief die Demonstration mit 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern friedlich ab. Allerdings seien mehrere Übertretungen der Covid-Maßnahmen festgestellt worden, hieß es, etwa, dass keine Masken getragen wurden. Einige Anzeigen wurden ausgestellt. Auch in Lienz, wo 700 Impfgegnerinnen und -gegner friedlich durch die Innenstadt zogen, gab es ähnliche Beanstandungen. Auch hier folgten laut Polizei einige Anzeigen.

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Anti-Corona-Maßnahmen-Versammlung mit Perchten in Kufstein
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In Kufstein traten bei der Versammlung auch Perchten auf
Anti-Corona-Maßnahmen-Versammlung mit Perchten in Kufstein
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Versammlungen von Brauchtumsgruppen sind derzeit eigentlich verboten
Anti-Corona-Maßnahmen-Versammlung mit Perchten in Kufstein
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Die Demonstranten protestierten gegen die Pandemie-Maßnahmen der Regierung
Anti-Corona-Maßnahmen-Versammlung mit Perchten in Kufstein
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Auch die Polizei war mit mehreren Einsatzkräften vor Ort…
Anti-Corona-Maßnahmen-Versammlung mit Perchten in Kufstein
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… und verfolgte den Ablauf der Proteste.
Perchtenfigur auf Dach: Stiller Protest zur Rettung des Brauchtumes in Covid-Zeiten in Axams
Zeitungsfoto.at/Team
In Axams gab es einen stillen Protest gegen die Brauchtumseinschränkungen

Demonstranten in Tirol „diszipliniert“

Generell werden die Demonstrationen in Tirol meist diszipliniert und friedlich durchgeführt, wie die Polizei betonte: „Wir sind sehr zufrieden damit, wie es derzeit abläuft. Wir versuchen natürlich, dafür zu sorgen, dass jede Demonstration sicher abgewickelt werden kann und nichts passiert“, erklärte der Kommandant.

Findet eine Demonstration unangemeldet statt, heißt das nicht automatisch, dass sie aufgelöst wird. Sie kann allerdings strafbar für den Versammlungsleiter sein, weshalb die Exekutive appelliert, geplante Versammlungen zeitgerecht zu melden, damit entsprechende Sicherheitsmaßnahmen veranlasst werden können: „Hier geht es etwa auch darum, sicherzustellen, dass der öffentliche Verkehr fließt. Unangemeldete Demos bedeuten, dass wir nicht wissen, wie viele Leute kommen oder wo die Route verlaufen wird. Mit einer Anmeldung ist uns sehr geholfen.“