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Verkehr

Besserer Schutz vor Muren und Steinschlag

Im Kaunertal wird der Schutz vor Muren und Steinschlag ausgebaut, teilte das Land mit. Es wurden zwei neue Geschiebeauffangbecken an der Fagge gebaut, dazu eine Muren-Monitoring-Anlage an der Gletscherstraße. Auch an zwei Stellen der Kaunertalstraße wurde bzw. wird der Steinschlagschutz erhöht.

Das bestehende Ausschotterungsbecken „Hoppwald“ wurde um zwei Becken und eine Fläche von 4.500 Quadratmetern an der Fagge erweitert. „Damit wird das Rückhaltevolumen von 1.500 auf ca. 10.000 Kubikmeter erhöht. Somit sollten wir für künftige Ereignisse gerüstet sein“, erklärte Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler (ÖVP) in einer Aussendung. Die Kosten für dieses Projekt belaufen sich auf rund 276.000 Euro und werden von Bund, Land und Gemeinde getragen.

In den letzten sechs Jahren haben Muren 126.000 Kubikmeter Geschiebematerial in die Fagge transportiert. Die Mureinstöße aus den Seitenzuflüssen Rötbach, Fissladbach und Watzebach in die Fagge haben Kosten von in Summe rund 2,8 Millionen Euro verursacht. Das Geschiebeauffangbecken „Hoppawald“ nahe der Kaunertaler Gletscherstraße war mehrmals innerhalb kürzester Zeit vollständig gefüllt.

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10.000 Kubikmeter Material haben nun in den drei Ausschotterungsbecken „Hoppawald“ nahe der Kaunertaler Gletscherstraße Platz.

Ampel für die Gletscherstraße

Eine Muren-Monitoring-Anlage ist im September in Betrieb gegangen. Niederschlag, Lufttemperatur und Luftfeuchte werden an vier Standorten permanent gemessen. Das Gebiet unterhalb des Abrissbereichs der Muren wird radarüberwacht. Werden definierte Grenzwerte überschritten oder löst das Radar aus, schaltet die Ampelanlage an der Kaunertaler Gletscherstraße im Bereich Wolfskehr auf Rot. „Damit ist auch im Sommer gewährleistet, dass niemand in den Gefahrenbereich einfährt und im schlimmsten Fall verschüttet wird“, so der Kaunertaler Bürgermeister Josef Raich. Die Kosten für dieses Warnsystem belaufen sich auf 122.000 Euro und werden zu 80 Prozent über die ländliche Entwicklung von EU, Bund und Land finanziert. Das System befindet sich jetzt in der Testphase. Weitere Regensensoren sowie Schrankenanlagen sind geplant.

Steinschlagnetz und Verlegung der Straße

Im Bereich des Hohen Schrofens wurde die Landesstraße fünf Meter von der 150 Meter hohen Felswand abgerückt und auf einer Länge von knapp 400 Metern neu gebaut. Zum Schutz der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer wurde bergseitig ein Sturzgraben hergestellt und die Fahrbahn zusätzlich durch Betonleitwände gesichert. Die Arbeiten sind kurz vor der Fertigstellung. Noch im Gange sind die Arbeiten an einer Vernetzung im Bereich der Nufler Reich.