Die Studie gebe einen spannende Einblick bezüglich der Wünsche und Anliegen der Bankkundinnen und -kunden, betonte Hans Unterdorfer, Obmann der Sparte Bank und Versicherung in der Wirtschaftskammer. So gebe es beispielsweise eine hohe Erwartungshaltung, was die Innovationsfähigkeit von Geldinstituten betrifft.
39 Prozent der vom Marktforschungsunternehmen Ipsos Befragten gehen davon aus, dass es in den kommenden Jahren Neuerungen etwa zu den Themen E-Gouvernement und Mobile-Payment geben werde. „Das ist für uns Banken ein klarer Anreiz, entsprechende Innovationen voranzutreiben“, sagte Unterdorfer.
Onlineangebote immer bedeutender
Durch die Pandemie hätten sich die Erwartungen und Anforderungen der Konsumenten an ihre Banken in einigen Bereichen deutlich verändert. So nutzen beispielsweis 73 Prozent der Tirolerinnen und Tiroler Onlineangebote für die Abwicklung des Zahlungsverkehrs. Je 30 Prozent verwenden die Möglichkeit der elektronischen Unterschrift beziehungsweise der biometrischen Authentifizierung über Fingerabdruck oder Gesichtserkennung.
Bank ohne Filiale gut vorstellbar
Die zunehmende Digitalisierung schlägt sich mittlerweile auch in der Erwartungshaltung der Tiroler Bevölkerung an die Filialstruktur nieder. In Tirol könne man von einem “Filialparadoxon“ sprechen, sagte Studienautor Alexander Zeh.
„Für viele – nämlich 57 Prozent – ist der persönliche Kontakt über Filialen nach wie vor sehr oder ziemlich wichtig. Dennoch sind mehr als 70 Prozent seltener als einmal im Monat in ihrer Bank. Und mittlerweile können sich immerhin 44 Prozent der Tirolerinnen und Tiroler eine Bank ohne Filiale vorstellen“, so Zeh.
Immobilien in Beliebtheit ganz vorne
Die Österreicherinnen und Österreicher seien traditionell ein Volk der Sparer, die Pandemie habe den Wunsch nach Sicherheit noch einmal verstärkt, erklärte Zeh. Lange Jahre waren dabei das Sparbuch und der Bausparvertrag die beliebtesten Anlageformen.
Mittlerweile sehen aber 47 Prozent das „Betongold“ – also Eigentumswohnung oder Haus – als ihren Favoriten, das Sparbuch nur mehr 25 Prozent. „Immer höher wird unterdessen die Bekanntheit von Fondsspar-Modellen und Investmentplänen – sie werden bereits von 26 Prozent der Tirolerinnen und Tirolern genutzt“, informierte Zeh.