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Bildung

Uni Innsbruck bekommt „Haus der Physik“

Im Westen Innsbrucks wird ein „Haus der Physik“ errichtet. Das kündigten die politisch Verantwortlichen und der Rektor der Uni Innsbruck am Montag an. Damit kann mit besserer Ausstattung an Quantenphysik, Astrophysik und Teilchenphysik geforscht werden.

Ab dem Wintersemester 2028 soll das „Haus der Physik“ in der Technikerstraße in Betrieb gehen. Finanz- und Wissenschaftsministerium erteilten für das Megaprojekt nun die Planungsfreigabe. Der zweistufige Architekturwettbewerb laufe bereits, hieß es.

Internationale Reputation

Es sei ein „Investment von über 210 Mio. Euro für den Bund“, sagte Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP), der per Video zugeschaltet war. Der heutige Tag markiere einen „Schlussstrich unter jahrelange und intensive Verhandlungen“, deren positives Ergebnis vor allem der „Politik der Universität Innsbruck“ zu verdanken sei. Die Physik habe sich durch „klare Schwerpunkte“ eine internationale Reputation erarbeitet, zollte er den Wissenschaftern und Wissenschafterinnen Respekt.

Zahl der Studierenden stark gestiegen

Rektor Tilmann Märk benannte die wichtigsten Forschungsbereiche für den Standort. Innsbruck tue sich besonders in der Astro- und Teilchenphysik, der Ionenphysik und Angewandten Physik sowie der Quantenphysik hervor. Die Studierendenzahlen im Fach seien zuletzt „stark gestiegen“ und es habe zusätzliche Stellenbesetzungen gegeben, argumentierte der Rektor den Bedarf für das neue Haus. Bisher habe die Physik auf mehrere Gebäude verteilt arbeiten müssen.

Auf 25.000 Quadratmetern zusammengeführt

Weil dieses Haus eine Gesamtfläche von rund 25.000 Quadratmetern aufweisen werde, bezeichnete Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) es sogleich salopp als „große Kiste“. „Heute ist ein großer Freudentag für die Wissenschaft in Tirol“, hielt er fest. Die Investition sei „dringend notwendig“, nachdem bisher in „beengten Verhältnissen“ gearbeitet wurde. „Es bestand die Gefahr, dass hoch qualifizierte Fachkräfte abwandern. Jetzt können wir eine Perspektive geben“, freute sich der Landeshauptmann.

Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne) betonte die Internationalität des Fachs: Innsbrucks Studierende kämen zu 43 Prozent aus dem Ausland, „bei der Physik sind es zwei Drittel“, sagte er. „So viele wissen – aus aller Welt – dass man in Innsbruck Physik auf Weltniveau studieren kann“.

Platz für 3.000 Studierende

Das Land Tirol investiert drei Mio. Euro in die Planung, der Rest wird durch die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) finanziert, die Summe werde über Mieten vom Wissenschaftsministerium refinanziert, erklärte BIG-CEO Hans-Peter Weiss. Das Haus der Physik soll einen Hörsaal für 300 Studierende und eine Vielzahl an Seminarräumen beherbergen, ein Viertel der Fläche wird für Labore ausgewiesen. Rund 850 Studierende und 500 Mitarbeiter werden dort Platz finden. Im Architekturwettbewerb mitberücksichtigt wird auch ein für die Zukunft anvisiertes, neben dem Haus der Physik geplantes Technologiezentrum. In Sachen Energieeffizienz setzt man auf Photovoltaik-Anlagen, zudem soll mit der Abwärme aus den Laboren geheizt werden.