Vier Wochen lang lief die Marssimulation in der israelischen Negev-Wüste, das Kontrollzentrum dafür war in Innsbruck positioniert – mehr dazu in ÖWF: Erfolgreiche Mars-Simulation in Israel. Auch bei ähnlichen Projekten in der Vergangenheit liefen die Fäden in Tirol zusammen. Hier ist auch das ÖWF-Labor stationiert, in dem an der Weiterentwicklung und Verbesserung von Raumanzügen gearbeitet wird.
Für ÖWF-Direktor Gernot Grömer hat Innsbruck bei den bisherigen Weltraumprojekten gute Figur gemacht, da sei noch mehr möglich. „Wir haben gesehen, dass grad bei Projekten wie der Amadee20-Marssimulation wirklich auch der internationale Fokus auf Innsbruck gewesen ist. Für dieses eine Monat waren die Negev-Wüste und Innsbruck schon ein bißchen auch ein Zentrum der Marsforschung weltweit“, so Grömer. Da habe man zeigen können, dass Tirol viel könne, da gehe aber noch deutlich mehr.

Innsbrucker Kontrollzentrum mit 200 Beteiligten
Im Mission Support Center für das Amadee20-Marsprojekt in Innsbruck waren insgesamt 200 Mitarbeiter aus 25 Ländern aktiv. Innsbruck habe sich auch sonst in der Weltraumforschung schon einen Namen gemacht, so Grömer: „Hier ist wirlich auch die Expertise verankert. Hier werden auch Satellitenkomponenten gebaut, die in den Weltraum fliegen. Wir haben hier im Vergleich zu anderen Bundesländern schon auch ein bisschen einen Standortvorteil.“
Der ÖWF-Direktor und Leiter der Marsmission sieht in Tirol viel wissenschaftliches Potential für Weltraumambitionen. Er verweist dabei auf Universitäten und Fachhochschulen. Grömer könnte sich in Innsbruck ein Labor der Europäischen Weltraumagentur (ESA) vorstellen, wo Vorfeldarbeiten für die Weltraumforschung durchgeführt werden.

Gespräche mit Politik über Tiroler Weltraumambitionen
Gespräche über die Pläne für ein ESA-Labor in Tirol laufen laut Grömer bereits. Es gebe mit den lokalen Verantwortlichen hier durchaus eine Gesprächsbasis. Mehr Ünterstützung wünscht sich der ÖWF-Direktor von der Bundesregierung, konkret vom Umwelt- und Innovationsministerium.
Die Menschen, die das konkret umsetzen würden, „sind ja willens. Und auch die Bereitschaft der europäischen Weltraumorganisation ist erkennbar gewesen“, argumentiert Grömer. Deshalb wäre noch Rückenwind aus Wien notwendig, um das ESA-Labor wirklich nach Tirol bringen zu können.

Das ÖWF und Grömer wollen in Richtung Weltraumlabor für Innsbruck weiterarbeiten. Vorerst müssen aber die Forschungsergebnisse der jüngsten Marssimulation in Israel ausgewertet werden. Danach stehen weitere Verhandlungen mit der Politik auf dem Plan.