LH Günther Platter (ÖVP), BK Alexander Schallenberg (ÖVP),  LH Stellvertreter Josef Geisler (ÖVP) und Elmar Rizzoli
APA/BKA/Florian Schrötter
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Technik & IT

Politik sieht Tirol für Blackout gerüstet

Am Fuße des Patscherkofels hat am Freitag der Auftakt zur Übung „Energie 21“ stattgefunden. Dabei wurde der Ernstfall eines Blackouts geübt. Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) zeigte sich nach der Übung beeindruckt.

Die Übung ging von einer extremen Kälteperiode in Europa aus, die zu einem erhöhten Stromverbrauch und damit zu einer „Strommangellage“ und schließlich zum Blackout führt.

Platter: „Auf alle Szenarien vorbereiten“

Der Initiator der Übung, LH Günther Platter (ÖVP), derzeit auch der Vorsitzende der Landeshauptleutekonferenz, gab am Freitag bei einer Pressekonferenz vor der Übung die Devise aus: „Wir müssen uns auf alle möglichen Szenarien vorbereiten.“ Man wolle mit dieser Übung aber „keine Angst in der Bevölkerung verbreiten“, sondern vielmehr demonstrieren, dass man einen „klaren Plan“ für den Blackout-Ernstfall habe.

Bundeskanzler Schallenberg streute Platter und dem Land Tirol insgesamt angesichts dieser Ernstfallübung Rosen. „Tirol geht hier in Vorlage und hat somit eine Vorbildwirkung für ganz Europa“, strich er heraus. Wichtig sei das vor allem auch, weil man im vorigen Jahr knapp an einer Blackout-Situation vorbeigeschrammt sei, so Schallenberg. In einem solchen Fall müsse dann das Zusammenspiel der Ebenen bestens funktionieren, ergänzte er.

Einsatzkräfte arbeiten am Seil der Patscherkofelbahn
Zeitungsfoto.at
Feststeckende Fahrgäste mussten bei der Übung aus den Seilbahnkabinen geborgen werden

Auf dieses Zusammenspiel der verschiedenen Organisationen nahm auch Tirols Sicherheitsreferent, LH-Stv. Josef Geisler (ÖVP), Bezug. „Nur so kann im Ernstfall effiziente Hilfe gewährleistet werden“, sagte er. Auch Elmar Rizzoli, Vorstand des Tiroler Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement, schlug in diese Kerbe. Im Fall des Falles liege nämlich der „Teufel im Detail“, weshalb eine solche Übung unbedingt durchgeführt werden müsse.

Stromgrundversorgung in fünf Stunden wiederhergestellt

Im Anschluss an das Statement von Erich Entstrasser, Vorstandsvorsitzender des Energieversorgers Tiroler Wasserkraft (TIWAG), der unter anderem dank „potenter und flexibler Wasserkraftwerke in Tirol“ die Wiederherstellung der Stromgrundversorgung im Blackout-Fall innerhalb von fünf Stunden versprach, startete schließlich kurz vor 13.00 Uhr die Übung, bestehend aus zwei konkreten Szenarien.

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Black Hawk transportiert Sendemast
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Einsatzkräfte arbeiten am Seil der Patscherkofelbahn
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Einsatzkräfte arbeiten am Seil der Patscherkofelbahn
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Einsatzkräfte arbeiten an Patscherkofelbahn
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Sanitäter bei der Backout-Übung
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Hubschrauber der Polizei
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Zwei Szenarien geprobt

Im ersten Szenario wurde in der Zusammenwirkung von TINETZ-Mitarbeitern und dem Bundesheer ein Ersatzgestänge für die Wiederherstellung einer Stromversorgung errichtet. Zum Transport dieses 2,5 Tonnen schweren Konstruktes kam der Hubschrauber S-70 Black Hawk, der von Einsatzfahrzeugen des Bundesheers flankiert wurde, zum Einsatz.

Im zweiten Szenario, bei dem eine Zusammenarbeit unter anderem von Bergrettung, Rotem Kreuz, Feuerwehr und Bundesheer demonstriert wurde, barg man schließlich auch mit dem Tiroler Landeshubschrauber Personen aus Patscherkofelbahn-Gondeln, die aufgrund des Stromausfalls zum Stillstand gekommen waren. Die Errichtung eines A1-Notfallcontainers inklusive 5G-Netz beschloss dieses Szenario und brachte die Übung zum Abschluss. „Das Zusammenspiel hat mich beeindruckt“, sagte Bundeskanzler Schallenberg nach erfolgtem Abschluss.