Geflüchtete aus Afghanistan nach ihrer Ankunft am Dulles International Airport in Dulles, Virginia, USA. (23.8.2021)
ANDREW CABALLERO-REYNOLDS / AFP / picturedesk.com
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Soziales

Zwangsehe: Beratungsstelle in Innsbruck

Die Innsbrucker Beratungsstelle „Frauen aus allen Ländern“ ist zukünftig auch eine Anlaufstelle für Frauen und Mädchen, die von einer Zwangsehe betroffen sind. In Westösterreich gab es bisher kein derartiges Angebot.

In Österreich dürften rund 5.000 Frauen oder Mädchen von Zwangsheirat betroffen oder bedroht sein – die Dunkelziffer dürfte noch höher sein, hieß es aus dem Bundesministerin für Frauen und Integration im Kanzerlamt.

Im vergangenen Jahr wurde beim Gewaltschutzgipfel angekündigt, das Beratungsangebot zu Zwangsheirat auszubauen. Im Osten Österreichs gibt es dazu die Einrichtung „Orient Express“ in Wien und im Süden die Beratungsstelle „DIVAN“ in Graz.

„Zwangsverheiratung ist schlichtweg Missbrauch“

Es dürfe einfach nicht sein, dass auch in Österreich junge Mädchen – vielfach noch Kinder –, oder Frauen gegen ihren Willen verheiratet werden, sagte Susanne Raab (ÖVP) am Freitag. Sie wolle „kulturell bedingte Gewaltformen wie Zwangsehe“ in Österreich „absolut nicht haben“. Eine Zwangsverheiratung sei schlichtweg „Missbrauch“, hielt Raab fest.

Mit „Frauen aus allen Ländern“ in Innsbruck werde nun ein niederschwelliges Angebot geschaffen, wo betroffene Mädchen und Frauen in Notlagen rasch, unbürokratisch und anonym Hilfe finden können, sagte Raab.