Die speziell für Einsätze im Hochgebirge ausgebildeten Soldaten des Pionierbataillons 2 der 6. Gebirgsbrigade errichteten am Stausee Schlegeis, der in 1.750 Meter Höhe liegt, zunächst eine schwimmfähige Arbeitsplattform mit einer maximalen Traglast von 25 Tonnen.
Angetrieben wurde die Plattform durch zwei 20 PS starke Pionierboote. Ein weiteres Pionierboot stand für Rettungseinsätze bereit. Auch die Wasserrettung war vor Ort.
Lichtwellenkabel zentimetergenau im See verlegt
Dann wurde die mehr als drei Tonnen schwere Kabeltrommel mit dem Lichtwellenleiterkabel auf die Arbeitsplattform verladen. Dies erfolgte von der 725 Meter langen Stauseemauer aus. Sowohl die Kabeltrommel als auch die zugehörige Abspulvorrichtung wurden in zwei Arbeitsschritten durch einen Kran des Bundesheeres auf die Arbeitsplattform gehoben.
Durch die Verwendung von GPS-Daten konnte dann das Lichtwellenkabel entlang der vorgegebenen Strecke in bis zu 110 Metern Tiefe auf einer Länge von drei Kilometern nahezu zentimetergenau verlegt werden, hieß es.
Nur ein Versuch für Verlegung des Kabels möglich
Für die Verlegung des Kabels seien neben der richtigen Strecke auch die Verlegungsgeschwindigkeit entscheidend gewesen. „Die Soldaten wussten, dass sie nur einen Versuch hatten, da ein Zurückholen des bereits verlegten Kabels nicht möglich gewesen wäre“, schilderte der Kommandant der 6. Gebirgsbrigade, Oberst Kurt Pflügl, die Herausforderung. Der Einsatz wurde am Mittwoch abgeschlossen.
Bisher keine Erfahrungen mit Verlegung von Seekabeln
Mit dem Lichtwellenleiterkabel wird das Behördenfunksystem an der Berliner Hütte mit Daten versorgt. Somit kann die Führungsfähigkeit von Einsatzorganisationen im hochalpinen Gelände weiter gesteigert werden.
Dieser Einsatz habe eine besondere Herausforderung für die Soldaten dargestellt, da das Bundesheer bisher keine Erfahrungen in der Verlegung von Seekabeln habe, erklärte der Militärkommandant von Tirol, Brigadier Ingo Gstrein.