Der Österreich-Länderchef von Novartis Michael Kocher sagt, man erwarte von der Politik Unterstützung, dass die Zuwanderung besser funktioniere. Für Nicht-EU-Bürger, sogar wenn sie schon Mitarbeiter der Sandoz-Gruppe sind, dauere es teilweise vier bis fünf Monate, bis sie in Österreich arbeiten dürften.
Bekenntnis zum Standort Tirol
Der auf Generika spezialisierte Hersteller Sandoz ist eine Tochter des Schweizer Pharmakonzerns Novartis. An den Standorten Kundl und Schaftenau beschäftigt Novartis fast 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit 2006 habe man dort mehr als zwei Milliarden Euro investiert und es gebe „ein klares Commitment zum Standort Tirol“, so Kocher.
Im vergangenen Jahr habe man beschlossen, knapp 200 Millionen Euro in die Penicillin-Produktion zu investieren, und die Regierung habe sich verpflichtet, weitere 50 Mio. Euro zuzuschießen. Dadurch werde man künftig in der Lage sein, im Bereich Penicillin wettbewerbsfähig zu produzieren.
Unternehmen warnt vor sinkendem Preisniveau
Andererseits sieht man sich bei Sandoz in Österreich zunehmend unter Preisdruck. Falls die mit 31. März auslaufende Preisband-Regelung für Generika nicht verlängert werde, könnte das Preisniveau weiter sinken und eine kostendeckende Produktion am Tiroler Standort Kundl nicht mehr möglich sein, warnt das Unternehmen. Ähnlich wären die Folgen, wenn Ärzte künftig nur noch Wirkstoffe und nicht Medikamente verschreiben würden.
Der Chef von Sandoz Österreich Andreas Eberhorn sagt, Arzneimittel seien nicht der treibende Faktor bei den Gesundheitskosten. Medikamente würden in Österreich konstant bei 13 Prozent der Gesundheitskosten liegen, das sei deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von 16 Prozent. „Die Zitrone ist ausgepresst, hier ist nichts mehr zu holen.“