Die Ernte ist in Tirol noch nicht abgeschlossen, doch es kann ein erstes Resümee gezogen werden. Im Apfelanbau der Landwirtschaftlichen Lehranstalt in Lienz scheinen die Früchte des Jahres auf den ersten Blick wie immer auszusehen, aber man muss zehn Prozent Ernteausfall hinnehmen.

Extrem tiefe Temperaturen im Winter
Der Direktor der Landwirtschaftlichen Landeslehranstalt Lienz Markus Einhauer sagt, man habe in der Anlage Temperaturen bis minus 27 Grad gehabt und während der Blüte eine feuchte und kühle Woche, was die Befruchtung negativ beeinflusst habe. Manche Sorten hätten sehr spät ausgetrieben, die Ernte sei leicht unterdurchschnittlich.

Regen setzte der Kartoffel zu
In ganz Tirol gibt es ein Minus nicht nur beim Obst, sondern auch bei den Kartoffeln. Der Sommer war teilweise zu nass. Zwei Drittel der Ernte konnten aber erfolgreich eingebracht werden. Wendelin Juen von der Landwirtschaftskammer sagt, Erdäpfel seien im verregneten Juli und August von der Kraut- und Knollenfäule betroffen gewesen. Teilweise habe es auch Totalausfälle gegeben, aber auf den 400 Hektar Anbaufläche werde man 13,5 Millionen Kilogramm ernten.

Viel Heu und Mais geerntet
Aber es gab auch Totalausfälle, wie bei der Marille, die Kirsche fiel zur Hälfte aus. Hagelschäden und Starkregen taten ihr übriges. Allgemein ist in der Landwirtschaft ein Wandel feststellbar, aber über das ganze Jahr sei im Kartoffel-, Getreide, Obst- und Gemüseanbau ein gutes Einkommen zu erwirtschaften. Die Tiroler Bauern wiederum freuen sich über eine ausgezeichnete Heu- und Mais-Ernte – im Gegensatz zu Ostösterreich, wo es starke Hitzeschäden gab.