Die Gründung der Jungen Uni im Jahr 2001 geht zurück auf das zehnjährige Jubiläum der Ötzi-Auffindung. Altrektor Hans Moser und der ehemalige Bildungsstadtrat von Innsbruck, Lothar Müller, hatten zu diesem Anlass eine Veranstaltung ins Leben gerufen, zu der erstmals auch Kinder an die Universität eingeladen wurden. Die Idee der Kinder-Uni wurde seither von mehr als 300 Hochschulen weltweit übernommen.

Einblick in die Welt der Forschung
Ob man gemeinsam einen Blitzgenerator baut oder die ehemalige Rätersiedlung am Goldbichl bei Igls erkundet: Das Ziel der Jungen Uni ist immer das Gleiche: Kinder und Jugendliche von fünf bis 19 Jahren sollen für Wissenschaft und Forschung begeistert werden. Meist in kleinen Workshops erhalten sie einen Einblick in die Welt der Forschung. Das Angebot wird bewusst niederschwellig gehalten, denn es sollen auch junge Menschen aus bildungsfernen Schichten angesprochen werden.

Die Uni arbeitet dabei auch mit verschiedenen anderen Hochschulen und Institutionen, wie etwa der Bildungsdirektion, zusammen. So haben etwa auch fast 2.700 Schulklassen die Programme der Jungen Uni besucht. Bernhard Fügenschuh, Vizerektor für Lehre und Studierende der Uni Innsbruck, sagt, die Universität sei stolz darauf, dass vor 20 Jahren in Innsbruck die Idee der ersten Kinderuni Österreichs entstand. "Wir haben schon damals erkannt, dass es eine Zukunftsaufgabe der Universität ist, junge Menschen mit Wissenschaft und Forschung vertraut zu machen, und zu zeigen, wie Wissen dokumentiert und vermittelt wird.“
Verschiedene Typen von Programmen
Die Junge Uni hat im Laufe der 20 Jahre insgesamt 16 Programmtypen entwickelt, zum Beispiel „Junge Uni on tour“ (Wissenschaft in Parks und am Baggersee) oder der Schülerwettbewerb „Junge Forscher gesucht!“. Auch das Wimmelbuch „Meine Universität Innsbruck“ wurde für Kindergärten in Tirol entwickelt.

Neben ihren etablierten Programmen sehe sich die Junge Uni auch als Experimentierfeld für neue Formate in der Wissenschaftsvermittlung und reagiere auf aktuelle Ereignisse und Bedürfnisse, erzählt die langjährige Leiterin Silvia Prock. „So wurde im Jahr 2010 das Programm „Junge Uni multi culti“ mit dem Integrationshaus entwickelt und 2015 das Flüchtlingskinder-Programm „FlüKiPro“. In Pandemie-Zeiten bieten wir mit dem Format „Junge Uni im Netz“ Filme und Webinare für Schulklassen an.“
Kinderuni soll selbst zum Wissenschafts-Objekt werden
Die Junge Uni möchte einerseits die Kontinuität der beliebten, etablierten Programme erhalten, andererseits so innovativ wie möglich bleiben und sich an die Erfordernisse der Zeit und der Kinder und Jugendlichen anpassen, heißt es in der Aussendung der Universität. Sie betrachte es auch als interessant, die Wissenschaftskommunikation als Studienrichtung zu etablieren und damit eine wissenschaftliche Begleitung und Aufarbeitung der Kinderuni-Bewegung zu erreichen, die sich gerade in Österreich so dynamisch entwickelt hat.