Polizeihubschrauber beim nächtlichen Einsatz im der Kaiserregion
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Chronik

Nächtliche Einsätze wegen Alpinnotlagen

Sowohl am Großglockner als auch im Wilden Kaiser sind am Samstagabend Alpinisten in Notlage geraten und haben nächtliche Einsätze ausgelöst. Zwei deutsche Bergsteigerinnen mussten dabei im Kaisergebirge die Nacht am Berg verbringen, am Großglockner wurden zwei Tschechen von Bergrettern in Sicherheit gebracht.

Die beiden tschechischen Alpinisten waren am Samstag mit zwei Begleitern zum Großglocknergipfel aufgestiegen. Weil auf dem Normalweg viele Bergsteiger unterwegs waren, wollten sie den Abstieg über den Stüdlgrat bewältigen. Wegen Schnees und vereister Bereiche kamen sie bei einsetzender Dämmerung allerdings nicht mehr weiter und schlugen per Handy Alarm. Der Notarzthubschrauber konnte zwei der vier Bergsteiger noch mittels Taubergung vom Berg holen und zur Stüdlhütte fliegen.

Weil inzwischen völlige Dunkelheit herrschte, war eine Rettung aus der Luft für die beiden anderen Tschechen nicht mehr möglich. Telefonisch teilten sie den Einsatzkräften mit, dass sie unterkühlt seien und eine Nacht am Großglockner kaum überstehen würden. Der Einsatzleiter der Bergrettung Kals – zugleich Wirt der Erzherzog-Johann-Hütte – machte sich deshalb mit drei Bergführern zu den beiden Tschechen auf. Nach der Versorgung mit heißen Getränken und Wärmepads begleiteten die Retter die zwei wieder zurück auf den Gipfel und von dort zur Erzherzog-Johann-Hütte, wo die Gruppe um 1.00 Uhr in der Früh eintraf. Die beiden geretteten Alpinisten waren völlig erschöpft und leicht unterkühlt, sonst aber unverletzt. Am Sonntag wurden sie ins Tal geflogen.

Alpinistinnen verbrachten nach Abstürzen Nacht am Berg

Nach zwei Abstürzen ins Seil mussten am Samstag zwei deutsche Bergsteigerinnen im Alter von 34 und 35 Jahren ihre Klettertour am Treffauer im Kaisergebirge abbrechen. Zunächst war die 35-Jährige sechs Meter ins Seil gestürzt und hatte sich dabei Prellungen am Knie zugezogen. Trotzdem gingen die beiden weiter. Später stürzte auch noch die 34-jährige ab, sie konnte aber von ihrer Seilpartnerin gehalten werden. Die Jüngere erlitt dabei Abschürfungen und ebenfalls Prellungen.

Treffauer Ostwand bzw. Ostgipfel im Kaisergebirge im linken Bildbereich
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Die beiden Bergsteigerinnen mussten nach zwei Abstürzen am Treffauer ihre Tour abbrechen und die Nacht am Berg verbringen

Wegen der Verletzungen und der beginnenden Nacht setzten die beiden Deutschen einen Notruf ab. Dunkelheit und aufziehende Nebelschwaden verhinderten aber eine sofortige Bergung mit dem Hubschrauber. Weil eine Rettung am Boden wegen des brüchigen Geländes in der Nacht zu gefährlich war und die beiden Frauen gut ausgerüstet waren, wurde beschlossen, dass sie die Nacht am Berg bleiben. Am Sonntag um 6.00 Uhr in der Früh wurden sie vom Polizeihubschrauber nach Scheffau geflogen. Sie hatten den Alpinnotfall leicht verletzt und etwas unterkühlt überstanden, die Frauen konnten selbständig die Heimreise antreten, so die Polizei.