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APA/AFP/Nhac Nguyen
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Wirtschaft

AK warnt vor Betrug mit Krypto-Plattformen

Im Hoffen auf hohe Gewinne durch Investitionen in Kryptowährungen hat eine 42-Jährige seit Juni mehrfach Geld investiert. Nachdem sie einen fünfstelligen Betrag überwiesen hatte, brach der Kontakt ab. Die Arbeiterkammer (AK) warnte vor betrügerischen Krypto-Plattformen.

Die 42-Jährige erhielt Anfang Juni eine Mail mit einem Link zugeschickt. Auf der Website wurden der Frau durch eine Anlage in eine Kryptowährung große Gewinne in Aussicht gestellt. Sie gab ihre Kontaktdaten ein und wurde in der Folge abwechselnd von drei angeblichen Brokern über einen Messengerdienst kontaktiert. Diese brachten sie dann dazu, zuerst einen dreistelligen Eurobetrag als Startkapital zu überweisen.

Mit Reisepass des Opfers Konto in Deutschland eröffnet

Die unbekannten Täter ließen sich vom Opfer ein Foto seines Reisepasses schicken und eröffneten dann mit diesen Daten ein Bankkonto in Deutschland. Auf dieses Konto überwies die 42-Jährige in der Folge von Juni bis September 2021 in mehreren Tranchen einen Gesamtbetrag in Höhe eines niedrigen fünfstelligen Eurobetrages, Zugang zu diesem Konto hatte sie jedoch nie.

Als die Frau stutzig wurde und ab Anfang September keine Überweisungen mehr mache konnte, brachen die unbekannten Täter den Kontakt zu ihr ab. Ermittlungen der Polizei zu den Handynummern, mit denen die Täter agierten, ergaben, dass es sich offensichtlich um Fake-Identitäten handelte.

Durchschnittlich 40.000 Euro Schaden durch Betrüger

Es passiere immer wieder, dass Konsumenten betrügerischen Krypto-Plattformen aufsitzen, warnte die AK in einer Aussendung. Dabei dürfte der entstandene Schaden enorm sein. Nach Einschätzung der Finanzmarktaufsicht haben 80 Prozent der angebotenen Krypto-Anlagen einen betrügerischen Hintergrund. Der Schaden liege bei durchschnittlich 40.000 Euro pro Fall.

An sich sei jedem bewusst, dass einen ungewöhnlich hohe Gewinnversprechungen misstrauisch machen sollten, so die AK. Trotzdem gelinge es Betrügern, ihre Opfer in Sicherheit zu wiegen und immer mehr Geld herauszulocken. Die Masche sei dabei immer wieder gleich. Die Betrüger versuchen über Spam-Mails, Anzeigen in Onlinemagazinen oder auffällige Werbebanner im Internet das Interesse ihrer Opfer zu wecken.

Prominente werden als Zugpferde vorgeschoben

Um seriös zu wirken, werden häufig missbräuchlich Fotos und Namen von Prominenten verwendet, ohne dass diese etwas davon wissen. Die Kommunikation erfolge meist über WhatsApp oder Telefon, dabei versuchen die Betrüger, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen.
Beginnt man dann doch endlich an dem System zu zweifeln und verlangt das investierte Geld zurück, würden plötzlich weitere Zahlungen fällig, diese würden mit angeblichen Gebühren gerechtfertigt. Mit dieser Masche gelinge es, Opfer hinzuhalten, damit sie sogar noch weitere Zahlungen leisten – in der Hoffnung, ihr Geld zurückzubekommen. Am Ende sei das investierte Geld jedoch völlig verloren, so die AK.

Die AK rät daher misstrauisch zu sein, wenn ungewöhnlich hohe Gewinne versprochen werden. Liegt der Sitz der Krypto-Firma in Übersee, sei besondere Vorsicht geboten. Die Durchsetzung zivilrechtlicher Forderungen gegenüber ausländischen Vertragspartnern ist sehr schwer bis unmöglich, warnen die Konsumentenschützer.