Hermann Geltter wünscht Elisabeth Rathgeb alles Gute zum Start
Diözese Innsbruck/Sigl
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Caritas-Chefin: Zusammen – Helfen als Motto

Die neue Leiterin der Tiroler Caritas, Elisabeth Rathgeb, will in ihrer neuen Funktion den Fokus vor allem auf Kinder und Jugendliche richten. Aktuelle Herausforderungen können laut ihr nur gemeinsam bewältigt werden. Am Freitag wurde sie von Bischof Hermann Glettler offiziell vorgestellt.

Elisabeth Rathgeb war bereits seit 1. September 2020 Stellvertreterin des ehemaligen Direktors Georg Schärmer, der sich Anfang Juli nach über 23 Jahren im Amt in die Pension verabschiedete. Zuvor war sie die erste Frau als Seelsorgeamtsleiterin in Tirol. Seit kurzem ist sie die erste Frau an der Spitze der Tiroler Caritas. „Die neue Chefin ist schon mittendrin“, sagte Bischof Hermann Glettler bei der Antritts-Pressekonferenz am Freitag in Innsbruck.

Rathgeb: Keine Gegenspielerin der Politik

Rathgeb sagte, dass sie es als einen „Grundauftrag der Caritas“ erachte, die Stimme für jene zu erheben, die sich selbst nicht Gehör verschaffen können. Außerdem glaubt sie, dass es eine neue Kultur der Solidarität brauche. Miteinander und nicht gegeneinander sollte laut ihr auch in der Politik im Land, in Österreich und in Europa gelten.

Elisabeth Rathgeb
Birgit Pichler

Sie wolle „nicht als Gegenspieler der Politik, sondern als Partner“ auftreten. In puncto Afghanistan forderte sie am Freitag ein humanitäres Aufnahmeprogramm. „Neben der dringend notwendigen Hilfe vor Ort brauchen wir auch ein geregeltes Aufnahmeverfahren von Menschen in Not mit bereits vor Ort bewilligtem Asylantrag“.

Stütze und Starthilfe für Kinder und Jugendliche

Rathgeb stellte am Freitag auch die Schwerpunkte ihrer kommenden Arbeit vor. Sie wolle an die Arbeit von Georg Schärmer anknüpfen, einen besonderen Fokus aber auf Kinder und Jugendliche in Not richten. So sei etwa eine Beschäftigungsinitiative für jene geplant, die in Gefahr stünden „durch das soziale Netz zu fallen“, also jene, die weder in Ausbildung noch in einer Beschäftigung sind.

„Jeder Euro, den wir in Kinder und Jugendliche investieren, hilft uns, Vorsorge zu treffen“, so Rathgeb im Gespräch mit dem ORF Tirol. Es gebe in Tirol eine „versteckte Not“, etwa bei Kindern, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können. Solche Herausforderungen könne man nur gemeinsam meistern, meinte Rathgeb. Unter ihrer Leitung soll auch die Familienhilfe ausgebaut werden. Außerdem gebe es nur eine Rechtsberatungsstelle, „Corona macht die Probleme komplexer“, so die Neo-Direktorin.

Lob von Bischof Hermann Glettler

Rathgeb verfüge über „großes Wissen um Land und Leute“, sagte Bischof Glettler am Freitag. Caritas sei „kein Nebenschauplatz, sondern vitaler Herzschlag von Kirche“, betonte Glettler und verwies auch auf die „vielen Baustellen der Not unserer Zeit“. Rathgeb sei als Seelsorgeamtsleiterin bereits mit vielen dieser Brennpunkte in Berührung gekommen.