WAMS-Laden
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Soziales

Neuer WAMS-Standort in Telfs

Nach Innsbruck, Hall, Schwaz und Jenbach eröffnet der Verein WAMS seinen fünften Second Hand-Laden in Telfs. Auch eine Sammelstelle gibt es nun in der Marktgemeinde. 14 neue Arbeitsplätze werden so geschaffen. Dabei kommen ausschließlich Frauen zum Zug.

Arbeitsplätze als Sprungbrett – so lautet das Motto von WAMS. Die Idee hinter den Second Hand-Läden und der gesamten Tätigkeit des Vereins sei die Überzeugung vom Grundrecht jedes Menschen auf Arbeit, sagte WAMS-Geschäftsführerin Andrea Romen. Das Ziel sei es, Arbeitssuchenden, die Probleme haben, eine geeignete Stelle zu finden, einen Arbeitsplatz zu bieten. Vor allem Langzeitarbeitslosen oder älteren Arbeitssuchenden ab 55 Jahren soll auf diese Weise eine Möglichkeit geboten werden, wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

Andrea Romen vom Verein WAMS
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Andrea Romen ist Geschäftsführerin von WAMS

Gezielte Frauenförderung

Insgesamt 167 Personen beschäftigt der Verein derzeit, über ein Dutzend davon seit Kurzem im neuen Laden mit dazugehöriger Sammelstelle in Telfs. „Konkret haben wir dort 14 Arbeitsplätze für Frauen geschaffen, vier für Fachkräfte und zehn sogenannte Transitarbeitsplätze. Die Mitarbeiterinnen können maximal ein Jahr bleiben, weil wir immer neuen Menschen eine Chance bieten wollen“, so Romen. Bei der Besetzung der Stellen arbeite der Verein eng mit dem AMS zusammen.

Durch die Schaffung von Frauenarbeitsplätzen sollen diese gezielt unterstützt werden, denn die Ursachen für die Arbeitslosigkeit seien vielfältig: Einerseits gelinge oftmals der Wiedereinstieg nach der Kindererziehung nicht, andererseits gebe es aber häufig auch keine Berufsausbildung. Gerade bei älteren Frauen würden die langen Auszeiten für Betreuung und Pflege der eigenen Kinder oder Angehörigen einen Wiedereinstieg ins Berufsleben erschweren, erklärte die WAMS-Geschäftsführerin.

Belebung des Ortskerns

Auch der Telfer Bürgermeister Christian Härting (Liste Wir für Telfs) begrüßt den Gedanken hinter den Frauenarbeitsplätzen. „Es ist natürlich wichtig, dass WAMS diese Transitarbeitsstellen anbietet, wodurch Frauen, die etwas älter und auf dem Arbeitsmarkt schwerer vermittelbar sind, wieder einen Arbeitsplatz finden. Dementsprechend positiv ist das auch für die Gemeinde, weil ja alles gegen die Arbeitslosigkeit getan werden sollte.“ Es hätten sich schnell viele Frauen gefunden, die nun einer neuen Beschäftigung nachgehen können, sagte Härting.

Positiv sah der Telfer Bürgermeister zudem auch die Belebung des Ortszentrums, die mit der Ansiedelung der Betriebe einhergeht. Der Second Hand-Laden und die Sammelstelle würden zwei bisher leerstehende Geschäftslokale inmitten der neuen Begegnungszone im Ortskern wieder mit Leben füllen.

Förderung durch AMS, Land und Gemeinden

WAMS finanziert sich zum Großteil aus Eigenmitteln, unterstützt wird die Arbeit des Vereins zudem mit Förderungen in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Diese stammen zu 83 Prozent vom AMS, zu 14 Prozent vom Land Tirol und zu drei Prozent von den Gemeinden. In Form von Sozialversicherungsbeiträgen, Lohn- und Kommunalsteuer würden die Förderungen jedoch wieder an die öffentliche Hand zurückgehen, erklärte die Geschäftsführerin von WAMS, Andrea Romen.