Photovoltaikpanele im Sonnenstein
ORF.at/Georg Hummer
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Wirtschaft

Betriebe sollen in Nachhaltigkeit investieren

Um dem Klimawandel entgegenzuwirken ist die Wirtschaft stark gefordert. Die Politik habe klare, wenn auch ambitionierte Ziele vorgegeben, die Umsetzung liege jetzt an den Betrieben, sagt die Wirtschaftskammer. Sie will mit Kursen und Förderungen unterstützen.

Nachhaltigkeit ist auch in der Tiroler Wirtschaft ein großes Thema. Das zeigt eine neue Studie der Wirtschaftskammer. 81 Prozent der Unternehmen hätten dabei angegeben, dass Nachhaltigkeit für sie wichtig oder sogar sehr wichtig sei.

Das allein reiche aber nicht aus, das ist auch Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Walser bewusst. „Zu diesem Thema müssen wir jetzt in Schwung kommen. Die Politik hat Vorgaben gemacht, die vom Zeitrahmen her sehr sportlich sind. Wir werden versuchen, jetzt in der Wirtschaftskammer Beratungen zu führen, um die Unternehmen zu animieren, hier deutlich intensiver zu investieren.“

Ohne Verzicht geht es nicht

Der technische Fortschritt allein wird für langfristige Änderungen nicht ausreichen, glaubt auch die Wirtschaftskammer. Das Wort Verzicht nimmt bei der Pressekonferenz am Dienstag niemand gern in den Mund. Stattdessen wolle man auf Veränderungen setzen, sagt Wirtschaftskammer-Vizepräsident Manfred Pletzer. „Wir müssen uns weiter entwickeln und neue Lösungen finden. Wir müssen uns auch in unserem Konsumverhalten und im Investitionsverhalten verändern. Und wenn wir dann auf gewisse alte Entwicklungen und alte Produkte verzichten müssen, dann verzichte ich gern darauf. Wenn man einen neuen Weg geht, muss man auf einen alten verzichten. Insofern sehe ich lieber das Neue als das Alte.“

Hermann Sammer (Nachhaltigkeitssprecher der Sparte Tourismus), WK-Präsident Christoph Walser, WK-Vizepräsident Manfred Pletzer (v.l.).
Die Fotografen
Hermann Sammer (Nachhaltigkeitssprecher der Sparte Tourismus), WK-Präsident Christoph Walser, WK-Vizepräsident Manfred Pletzer (v.l.)

Höhere Kosten, wenn nichts getan wird

Schnellere Veränderungen will auch die Bundesregierung sehen. Sie hat bereits für das kommende Jahr eine CO2-Steuer, also eine Bepreisung der CO2-Emissionen angekündigt. Davon ist Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Walser naturgemäß kein Fan. Trotzdem sei es billiger, jetzt in die Umstellung zu investieren. „In zehn bis fünfzehn Jahren wird es allein durch den Klimawandel und durch die Hochwetter, die wir haben, Veränderungen geben. Etwa durch die vermurten Straßen, die wieder einen Betriebsausfall zur Folge haben werden. Dann werden uns die Kosten überrollen, wenn wir nichts tun.“

Es sei besser, jetzt zu investieren, um in kurzer Zeit möglichst viel zu verändern. Damit könne vielleicht verhindert werden, dass den Unternehmen die Lage auf den Kopf falle, so Walser. Die Wirtschaftskammer selbst will als Vorbild vorangehen, und bis 2035 klimaneutral arbeiten.