Tanzfläche einer Diskothek
Getty Images/John M Lund
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Politik

Impfung als Zugang für Nachtgastronomie

Bundeskanzler Sebastian Kurz und Landeshauptmann Günther Platter (beide ÖVP) haben sich am Dienstag für die Einführung der „1-G-Regel“ in der Nachtgastronomie ausgesprochen. In Tirol seien noch zu wenige Personen vollständig geimpft, so die beiden Politiker.

Im Rahmen des Tirol-Aufenthaltes von Kurz fand am Dienstag ein Arbeitsgespräch mit Platter statt. Dabei ging es vor allem die Covid-19-Impfungen und Maßnahmen zur Erhöhung der Impfquote. In Tirol sind derzeit 68,2 Prozent der impfbaren Bevölkerung erstgeimpft und 63,7 Prozent vollimmunisiert.

Österreich habe die Pandemie bisher vergleichsweise gut gemeistert, doch man müsse auch gut auf den Herbst vorbereitet sein, denn die Zahlen werden wieder steigen, so Kurz. Es gelte weiterhin, so viel wie möglich und so niederschwellig wie möglich zu impfen, um sich selbst und andere zu schützen.

Günther Platter und Sebastian Kurz sitzen an einem Tisch und sprechen miteinander
Land Tirol/Die Fotografen

63.000 gingen in Tirol ohne Anmeldung zur Impfung

Seit Anfang Juli nahmen rund 63.000 Tirolerinnen und Tirolern das Angebot „Impfen ohne Anmeldung“ in Anspruch. Dieses Angebot werde es wie das Impfen mit Termin in den Impfzentren und bei den niedergelassenen Ärzten weiter geben. Kurz und Platter betonten zugleich, dass es weitere Anstrengungen benötige, um die Impfbereitschaft der noch nicht geimpften Bevölkerung zu steigern.

Es seien vor allem sehr wenige junge Menschen geimpft. Sollte sich das Impfniveau insbesondere bei jüngeren Menschen nicht erhöhen, können sich Kurz und Platter im Herbst die Einführung der „1-G-Regel“ in der Nachtgastronomie vorstellen. „Als eine mögliche Maßnahme in diesem Bereich könnte die ‚1-G-Regel‘ gelten, um jedenfalls zu verhindern, dass unsere Krankenhäuser im Herbst und Winter wieder in eine Situation wie im vergangenen Jahr kommen“, sagte Platter.

Abkehr von 7-Tage-Inzidenz als bestimmender Wert

Dabei sei das alleinige Schielen auf 7-Tage-Inzidenzen in der Pandemie nicht zielführend. Das hätte unter anderem auch Deutschland erkannt, erklärte Platter. „Ich bin sehr froh, dass sich unser Nachbarland für einen Kurswechsel entschieden hat und in Anbetracht einer voranschreitenden Durchimpfung der Bevölkerung nun die Spitalsauslastung maßgeblich ist.“

Ab 1. September stehen in Tirol Impfzentren an fünf, teilweise neuen Standorten zur Verfügung – in Innsbruck, Imst, Wörgl, Lienz und Reutte.