Bis Mitte September kommen Pakete mit dem Lastenfahrrad zu ihren Empfängerinnen.
Uni Innsbruck
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Verkehr

Innsbruck testet Paketzustellung per Fahrrad

In Innsbruck startet ein Pilotversuch. Vier Wochen lang werden Pakete in der Innenstadt mit Lastenrädern zugestellt. Universität, Stadt, Land und Betriebe testen, ob Paketzustellung mittels Fahrrad breiter ausgerollt werden kann.

Auch im urbanen Bereich sei eine Änderung von Transportwegen notwendig, so Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne). 30 Prozent des städtischen Verkehrs entfielen auf Güter- und Lieferverkehr, dieser verparke Rad- und Fußwege, sorge für Stau, Lärm und Abgase. Vor allem die „letzte Meile“ – der Weg der Waren zum Endkunden – sei prädestiniert für klimafreundlichen Transport auf Rädern, so Felipe.

Ganztägige Zustellung in Fußgängerzone

Das Projekt betrifft vor allem die Stadtteile Altstadt und angrenzende Gebiete in Wilten. Betroffen ist vor allem die Fußgängerzone in der Innenstadt, wo motorisierte Lieferungen nur in der Früh erlaubt sind. Für die Dauer des Pilotversuchs „INNS’PAKET“ bis 17. September 2021 erhalten die Fahrradzusteller eine Ausnahmegenehmigung für eine Lieferung untertags. Betriebe können damit ruhigere Phasen nutzen, um Lieferungen emissionsfrei zu erhalten oder abholen zu lassen.

Bis Mitte September kommen Pakete mit dem Lastenfahrrad zu ihren Empfängerinnen.
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Bis Mitte September kommen Pakete mit dem Lastenfahrrad zu ihren Empfängerinnen.

Beteiligt ist das Institut für Infrastruktur der Uni Innsbruck, das Land übernimmt die Kosten für die Radzustellung, die Stadt die Raummiete für die Lagerung in einem MPreis-Gebäude, Logistikpartner ist DPD, wo die in Frage kommenden Pakete aussortiert werden. Gemeinsam mit Partnern der WU Wien, FH St. Pölten Xvise innovative logistics GmbH wird die Machbarkeit der Paketzustellung mittels Lastenrädern untersucht.

Rechtsform müsste erst gefunden werden

Im Vorfeld des Pilotversuchs wurde bereits ermittelt, dass es rechtlich nicht möglich ist, eine Fahrradzustellung auf der „letzten Meile“ in der Form vorzuschreiben, dass ein Konzessionsinhaber die Pakete aller anderen Lieferdienste weiterverteilt. Sollte der Pilotversuch erfolgreich und die Wirtschaftlichkeit nachweisbar sein, würde man den Versuch verlängern, so Stephan Tischler vom Institut für Wirtschaftlichkeit der Uni Innsbruck.