Eine leere Autobahn mit Blumen die aus dem Asphalt wachsen
APA/ROBERT PARIGGER
APA/ROBERT PARIGGER
Verkehr

Verkehrsbericht beweist Verkehrsrückgang

Um 20 Prozent ist der Verkehr im Pandemie-Jahr 2020 in Tirol insgesamt zurückgegangen. Der Verkehrsbericht des Landes zeigt, dass Lockdowns und Reisebeschränkungen vor allem den Pkw-Verkehr einbremsten. Der Lkw-Verkehr ging nicht so deutlich zurück und legte mittlerweile wieder zu, die Schiene verliert.

Wochenlang ist es im Vorjahr auf den Tiroler Autobahnen und Durchzugsstraßen deutlich ruhiger geworden – vor allem während des ersten Lockdowns war der Rückgang beim Verkehr schon mit freiem Auge zu erkennen. Der Verkehrsbericht des Landes belegt den Rückgang jetzt mit detaillierten Zahlen. Tirolweit ist der Verkehr demnach um 20 Prozent zurückgegangen. Auf typischen Urlauberstrecken wie der Fernpass-Straße oder der Zillertalstraße lag das Minus sogar um die 30 Prozent und darüber.

Güterverkehr im Lockdown kaum gebremst

Der Großteil des Rückgangs entfiel auf den Pkw-Verkehr, der Güterverkehr ging nur um sieben Prozent zurück. Der Warenverkehr blieb auch zum Höhepunkt der Krise im Vorjahr weitgehend aufrecht – aufgrund der Ausnahmen für die Güterversorgung. Zum Jahresende 2020 erreichte der Transitverkehr durch Tirol fast wieder Vor-Pandemie-Niveau. Auf der Brenner-Strecke blieb der Lkw-Verkehr bisher heuer ebenfalls nur knapp hinter dem Transit-Rekordjahr 2019 zurück.

Auf den Reiserouten durch Tirol hat nach den Grenzöffnungen im Mai auch der PKW-Verkehr wieder angezogen – vor allem am Fernpass ist es zuletzt an den Wochenenden wieder zu Staus gekommen. Dort war im Vorjahr der pandemiebedingte Verkehrsrückgang besonders stark ausgefallen: mit einem Minus von 33 Prozent. Auch am Reschen und auf der Arlberg-Schnellstraße gab es laut Analyse des Landes im Vorjahr ein überdurchschnittliches Verkehrsminus.

Gütertransport auf der Schiene rückläufig

Die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene ist auf der Brenner-Strecke rückläufig. Im Jahr 2019, vor der Pandemie, für das jetzt die genaue Aufschlüsselung vorliegt, wurden nur mehr 26 Prozent der Waren und Güter per Bahn über den Brenner transportiert. Vor zehn Jahren lag der Anteil noch deutlich über 30 Prozent.

Der Brenner ist seit jeher der am stärksten belastete Alpenübergang und verglichen mit den Schweizer Haupt-Transitstrecken jener, wo der Gütertransport auf der Straße die Bahn bei weitem überflügelt. In der Schweiz wird der Großteil dagegen auf der Schiene transportiert.

Im Jahr 2019 hat der Zug-Güterverkehr am Brenner weitere Anteile an die Straße verloren. Nur 26 Prozent des Transportvolumens wurden per Bahn abgewickelt, im Jahr zuvor waren es noch 27 Prozent. Im Jahr 2010 hatte die Bahn sogar noch einen Anteil von 36 Prozent am Gütertransport am Brenner. Bis vor 50 Jahren wurde der Großteil aller Waren und Güter mit dem Zug durch Tirol transportiert.