Maskenpflicht, Schule, Schüler, Musikunterricht
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Bildung

Mit dem Bus von der Schule zur Impfstraße

Zu Beginn des Schuljahres soll an den Schulen dreimal pro Woche verpflichtend getestet werden. Langfristig will das Land aber auf die Impfung setzen. Busse sollen impfwillige Schülerinnen und Schüler von den Schulen zu den Impfzentren bringen.

Zum Schulstart rief Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) am Mittwoch eine zweiwöchige Sicherheitsphase aus. In diesem Zeitraum sollen alle Schülerinnen und Schüler dreimal pro Woche getestet werden. Neu ist dabei die Mischung: Einmal die Woche soll auch ein PCR-Test dabei sein. Die weitere Vorgehensweise hänge dann von der Infektionslage ab – mehr dazu in Die Pläne für den Schulstart im Herbst.

Tirol setzt stark darauf, dass sich viele Schülerinnen und Schüler ab zwölf Jahren impfen lassen. Hier gebe es noch Aufholbedarf, so Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP). Um die Impfquote bei den Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren zu erhöhen, werde Tirol Busse für Schulen anbieten. Diese würden die Schülerinnen und Schüler abholen und zu den Impfzentren bringen. Auch ein Aufklärungsvideo sei geplant, um den Familien die Ängste vor dem Impfen zu nehmen.

leeres Klassenzimmer Volksschule
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Der Wunsch nach ständigem Präsenzunterricht ist groß

Zufrieden mit Impfquote bei Pädagoginnen und Pädagogen

Mit der Impfquote bei den Pädagoginnen und Pädagogen zeigte sich Palfrader zufrieden. Genaue Zahlen konnte sie dazu aber nicht nennen, weil nicht klar sei, wie viele Lehrerinnen und Lehrer sich privat impfen hätten lassen. Über die Bildungsdirektion hätten sich zwischen 65 und 70 Prozent der Pädagoginnen und Pädagogen in Tirol angemeldet, dazu kommen noch Impfungen, die privat vereinbart wurden. Bei Elementarpädagoginnen und Pädagogen, beispielsweise in den Kindergärten, gebe es Nachholbedarf, hier seien erst gut 50 Prozent geimpft. Eine Impfpflicht lehnte Palfrader weiter ab.

Lüften soll Ansteckungen im Klassenzimmer verhindern

Um die Verbreitung des Virus im Klassenzimmer zu verhindern, solle auf häufiges und regelmäßiges Lüften gesetzt werden. In Klassenzimmern, in denen das nicht möglich ist, sollen Luftfiltergeräte eingesetzt werden. Der Bund habe dafür bereits zusätzliche Millionen in Aussicht gestellt. Erhebungen, in welchen Schulen und Klassenzimmern in Tirol Luftfilter notwendig sind, würden derzeit laufen, sagte Palfrader.

Außerdem soll verstärkt auf das Abwassermonitoring gesetzt werden. Im Abwasser kann die Virenlast bereits Tage früher nachgewiesen werden, als es mit Tests möglich ist. Bei Bedarf sollen dann regionale Maßnahmen, wie beispielsweise die Maskenpflicht umgesetzt werden. All diese Maßnahmen sollen dafür sorgen, dass der Präsenzunterricht stattfinden kann, das sei der Wunsch aller Zuständigen, sagte Bildungslandesrätin Palfrader einmal mehr.

Lüftungssystem in der Schule
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Lüftungssysteme wie hier in Mieming könnten bald an mehr Schulen eingesetzt werden

Eltern hoffen auf Präsenzunterricht

Diese Hoffnung äußerte auch der Landeselternverband. Für die Eltern sei es wichtig, alles zu tun, um den Präsenzunterricht zu gewährleisten, und sicherzustellen, dass keine Schülerinnen und Schüler mehr zurückgelassen würden, so Stefan Boscher vom Landeselternverband Tirol. Mit den Maßnahmen zeigte er sich diesbezüglich optimistisch. Weil die Regionen spezifisch betrachtet würden, sei die Hoffnung groß, dass bei steigenden Infektionszahlen nicht alle Schulen ins Distance-Learning wechseln müssen.

Die Impfungen selbst seien unter den Eltern sehr umstritten, der Elternverband sprach sich deshalb klar gegen einen Impfzwang aus. Von manchen Eltern würde auch kritisch gesehen, dass geimpfte Schülerinnen und Schüler von der Testpflicht befreit werden sollen, berichtet Boscher. Mittlerweile sei klar, dass auch sie sich anstecken und das Virus weiterverbreiten können. Das mache vielen Eltern Sorgen, erklärte der Elternvertreter im Interview mit ORF Tirol.