ABD0170_20200316 – INNSBRUCK – …STERREICH: ZU APA0504 VOM 16.3.2020 – Die Innsbrucker Innenstadt (Bild) Montagnachmittag, 16. MŠrz 2020, in Corona-Zeiten – gro§teils wie ausgestorben. Durch die grš§te Einkaufsstra§e der Landeshauptstadt, die Maria-Theresien-Stra§e, flanieren nur vereinzelt Fu§gŠnger. – FOTO: APA/MARKUS STEGMAYR
APA/MARKUS STEGMAYR
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Wirtschaft

Corona-Wirtschaftskrise traf Tirol am härtesten

Von allen Bundesländern wurde Tirol von der coronabedingten Wirtschaftskrise am stärksten getroffen. Die Bruttowertschöpfung brach gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 um 9,2 Prozent ein. Das ging aus einer ersten Schätzung des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo) hervor.

Überdurchschnittlich schwer gelitten haben auch Salzburg und die Steiermark mit einem Minus von je 6,8 Prozent.

Stärkere Einbußen im Westen

Der Osten kam bei der regionalen Konjunkturentwicklung im abgelaufenen Jahr am besten davon: mit einem Wirtschaftseinbruch von durchschnittlich 5,7 Prozent in Wien, Niederösterreich und im Burgenland. Die Wertschöpfungs- und Beschäftigungsverluste waren in der Ostregion am geringsten, der Anstieg der Arbeitslosigkeit dort auch am schwächsten.

Die Differenzen erklärte das Wifo am Freitag mit der unterschiedlichen Wirtschaftsstruktur. Je tourismuslastiger das Bundesland, desto schwerer hatte es mit der Coronakrise zu kämpfen.

Erholung der Wirtschaft im Sommer

Dem Verlauf der Pandemie und der wechselnden Intensität der Lockdown-Maßnahmen entsprechend, sei die heimische Wirtschaft im ersten Halbjahr 2020 „kräftig eingebrochen“, im Sommer sei dann eine deutliche Erholung gefolgt, die vom privaten Konsum, von Investitionen und vom Außenhandel gestützt worden sei. Wegen der Verschärfungen ab dem Herbst habe dann insbesondere der Dienstleistungsbereich erneut deutliche Einbußen hinnehmen müssen.

Aufwärtstrend erkennbar

Inzwischen entspannt sich der Arbeitsmarkt wieder zusehends. Davon ausgenommen sind laut Wifo allerdings die Bereiche Kunst, Unterhaltung und Erholung sowie Finanz- und Versicherungsdienstleistungen. In allen anderen Bereichen sei die Beschäftigung heuer im März höher als zu Beginn der Krise ein Jahr davor, im März 2020, gewesen. Das Vorkrisenniveau vom März 2019 war aber auch noch für andere Branchen wie etwa Beherbergung und Gastronomie, Verkehr und Lagerei sowie für die kontaktintensiven sonstigen Dienstleistungen außer Reichweite. Die wissensintensiven Marktdienstleistungen hingegen kamen laut Wifo ebenso „vergleichsweise gut“ durch die Krise wie Teile des Handels und die Bauwirtschaft.

Die Erholung, auf die zuletzt etwa der „Wöchentliche WIFO-Wirtschaftsindex“ hingedeutet habe, dürfte in den einzelnen Bundesländern demnach „unterschiedlich rasch“ erfolgen, erwarten die Wirtschaftsforscher. „Maßnahmen der öffentlichen Hand sollten daher auf regionale Aspekte wie die unterschiedliche Wirtschaftsstruktur in den Bundesländern Rücksicht nehmen“, lautete daher ihre Empfehlung.