Erstmals fand das Aufnahmeverfahren an neun Standorten innerhalb des Innsbrucker Stadtgebiets statt. 70 Prozent der Angemeldeten nahmen auch tatsächlich an der Aufnahmeprüfung teil. Bereits im Vorfeld zur Aufnahmeprüfung wurde von mehreren Seiten der Ruf nach mehr Medizin-Studienplätzen laut.
12.777 Bewerberinnen und Bewerber für 1.740 Plätze
Österreichweit absolvierten am Mittwoch insgesamt 12.777 Personen den Aufnahmetest. Sie ringen um einen der begehrten 1.740 Studienplätze in Österreich. SPÖ, FPÖ und die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) forderten mehr Studienplätze. „Es kann nicht sein, dass motivierte und begabte junge Menschen von ihrer bevorzugten Studienwahl abgehalten werden, weil die Regierung die Hochschulen nicht ausreichend finanziert“, hieß es in einer Aussendung der ÖH.
Loidl warnt vor „Versorgungsproblem“
Peter Loidl, der Vizerektor für Lehre an der Medizinuni Innsbruck, machte am Mittwoch in einer Pressekonferenz auf ein mögliches „Versorgungsproblem“ aufmerksam. Für Humanmedizin gilt seit 2019 eine Quotenregelung. Laut dieser Regelung müssen zumindest 75 Prozent der Anfängerplätze an Personen mit österreichischen Maturazeugnis gehen. Das gilt jedoch nicht für Zahnmedizin.
2020 seien in Innsbruck lediglich acht von 40 angehenden Zahnmedizinern aus Österreich gekommen. Der Großteil der Zahnmedizinstudenten würde aus Deutschland kommen. Viele von ihnen würden nach Abschluss der Ausbildung laut Loidl aber wieder nach Deutschland zurückgehen. Schon jetzt gebe es in Tirol aber über 40 offene Kassenstellen für Zahnärzte.