v.l.n.r. Stadträtin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck), Nadine Präg, Rektor Tilmann Märk, Matthias Hoernes und ÖVP-Landeshauptmann Günther Platter
Uni Innsbruck
Uni Innsbruck
Wissenschaft

Zwei Doktortitel „sub auspiciis“ verliehen

Eine Mikrobiologin und ein Archäologe der Universität Innsbruck haben für ihre akademischen Leistungen den Ehrenring „Sub auspiciis Praesidentis Rei Publicae“ verliehen bekommen. Nur wenige Studierende schaffen diese höchste Form des Abschlusses.

Hervorragende Studienleistungen werden in Österreich seit 1952 mit einer „Promotio sub auspiciis Praesidentis rei publicae“ (Promotion unter den Auspizien des Bundespräsidenten) ausgezeichnet. Diese Form der Promotion ist die höchstmögliche Auszeichnung von im Studium erbrachten Leistungen in Österreich.

Entsprechend streng sind auch die Voraussetzungen für die Zulassung: Die Klassen der Oberstufe einer höheren Schule müssen mit Auszeichnung absolviert werden, ebenso die Matura und die einschlägigen Studien. Zudem müssen die Dissertation und sämtliche Rigorosen bzw. die Abschlussprüfung mit der Note „Sehr gut“ bewertet werden.

Ehrenring für überragende Leistung

Sichtbares Zeichen für diese besondere Form der Promotion ist ein Ehrenring, den die Promovierenden erhalten. Promovendin Nadine Präg und Promovend Matthias Hoernes von der Universität Innsbruck erhielten am Montag diesen Ehrenring von Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), der Bundespräsidenten Alexander van der Bellen vertrat.

Bis zur Verleihung durften die beiden ihren Titel übrigens nicht führen. Das ist jetzt endlich vorbei. Etwa zwanzig Studierende in Österreich schaffen eine Sub Auspiciis Promotion pro Jahr, nicht einmal ein Prozent aller Promovenden.

v.l.n.r. Stadträtin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck), Nadine Präg, Rektor Tilmann Märk, Matthias Hoernes und ÖVP-Landeshauptmann Günther Platter
Uni Innsbruck
v.l.n.r. Stadträtin Christine Oppitz-Plörer (Liste Für Innsbruck), Nadine Präg, Rektor Tilmann Märk, Matthias Hoernes und Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP)

„Rastlose“ Gräber als Forschungsthema

Matthias Hoernes, geboren 1989 in Rum, hat ab 2008 unter anderem Klassische Archäologie und Alte Geschichte und Altertumskunde in Innsbruck studiert, ab 2014 das Doktoratsstudium der Klassischen Archäologie belegt und 2019 abgeschlossen. In seiner Dissertation untersuchte er Gräber im heutigen Apulien, die im Lauf der Zeit wiederholt geöffnet und mehrfach für Beisetzungen genutzt wurden, verbunden mit vielfältigen Manipulationen der Bestatteten und ihrer Beigaben.

Matthias Hoernes
Universität Wien
Archäologe Matthias Hoernes

Für diese Arbeit wurde er 2020 mit dem Hypo-Tirol-Dissertationspreis ausgezeichnet, außerdem erhielt er neben weiteren Preisen 2020 den Margarete-Bieber-Preis der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin. Während seiner Studienzeit in Innsbruck war Hoernes Co-Herausgeber eines Fachbuchs und hat mehrere Publikationen veröffentlicht. In Innsbruck war Matthias Hoernes zwischen 2014 und 2021 Koordinator des Forschungsschwerpunkts „Kulturelle Begegnungen – Kulturelle Konflikte“, außerdem erhielt er mehrere Lehraufträge für die Geschichte der Antike. Seit März 2021 ist Hoernes Postdoc-Universitätsassistent am Institut für Klassische Archäologie der Universität Wien.

Landnutzung und Bodendiversität

Nadine Präg, geboren 1987 in Feldkirch, begann 2006 ein Biologie-Studium in Innsbruck, dem sie ab 2010 ein Masterstudium in Mikrobiologie und ab 2013 das Doktoratsstudium Biologie anschloss. In ihrer 2019 eingereichten Doktorarbeit untersuchte Nadine Präg, wie sich die Klima- und Landnutzungsänderungen auf die Diversität von Mikroorganismen in Böden auswirken und legte einen Schwerpunkt auf den von Mikroorganismen beeinflussten Methankreislauf.

Nadine Präg
Universität Innsbruck
Biologin Nadine Präg

Bereits während der Dissertation war Nadine Präg als Senior Lecturer am Institut für Mikrobiologie der Uni Innsbruck tätig, seit 2020 ist sie als Senior Scientist angestellt. Als Lehrende hat sie zahlreiche Bachelor- und Masterarbeiten betreut, als Forscherin Konferenzen mitorganisiert und Forschungsprojekte durchgeführt.

Seit vielen Jahren ist sie Mitglied diverser Kommissionen an der Uni Innsbruck. Seit 2020 ist sie Vorsitzende der Kommission „Bodenbiologie“ der Österreichischen Bodenkundlichen Gesellschaft. Ihre Dissertation wurde mit dem Kubiena-Forschungspreis und mit dem Hypo-Tirol-Bank Dissertationspreis ausgezeichnet.