Insgesamt stellten sich 23 Anwärterinnen und Anwärter den fünf Stationen des Bewerbs, der am Freitag an der Landes-Feuerwehrschule Tirol stattfand. Unter ihnen waren vier Feuerwehrmitglieder aus freiwilligen Feuerwehren in Tirol, eine Mitarbeiterin und 16 Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr Innsbruck, sowie zwei Feuerwehrkameraden aus Vorarlberg.
Die fünf Stationen sind ein Mix aus Praxis und Theorie, bei denen strahlenschutztechnische Grundlagen, Strahlenarten und das Verhalten in Strahlenumgebungen im Vordergrund stehen. Auch das Auffinden einer Strahlenquelle im Gelände oder an Personen wurde getestet.
Starke Leistungen, weit über den Mindestpunkten
Beim heurigen Bewerb sei die Mindestpunktezahl in den Hintergrund gerückt. Die Leistungen seien durch die Bank hervorragend gewesen, hieß es: „Das war ein außerordentlich starker Bewerb, bei dem alle Teilnehmer weit über der Mindestpunktezahl bestanden haben und sechs Teilnehmer die Höchstpunktezahl von 1.000 Punkten erreichten“, zeigten sich Georg Crepaz, der Hauptbewerter und Strahlenschutzbeauftragte der Landes-Feuerwehrschule Tirol, und der Sachgebietsleiter für Strahlenschutz im Landes-Feuerwehrverband Tirol und Bewerbsleiter Toni Plank begeistert über das äußerst hohe Niveau aller Teilnehmenden.
Strahlenquellen im Alltag
Prinzipiell herrsche täglich die Gefahr, dass auch im Alltag Strahlungsquellen entdeckt werden oder Strahlungsquellen in Unfälle verwickelt sind, hieß es. "Gerade in der heutigen Nuklearmedizin oder der Industrie, etwa bei Schweißprüfungen, wird in vielen Bereichen auf hochenergetische Strahlenquellen zurückgegriffen – aber auch bei der Abfallentsorgung oder Hausräumungen können plötzlich Strahlenquellen entdeckt werden“, informierte Plank.
Vor einigen Jahren wurde etwa in Telfs bei einer Räumung eines verlassenen Kellerabteils ein unbekanntes Behältnis mit Strahlenwarnzeichen gefunden. In so einem Fall kommen die Feuerwehr-Strahlenschutztrupps zum Einsatz. Zunächst werden Messungen für eine Ersteinschätzung durchgeführt, anschließend werden die Strahlungswerte dokumentiert und an die Behörden zur weiteren Entscheidung weitergegeben.
Leistungsbewerbe seit 58 Jahren
Den Strahlenschutz-Leistungsbewerb gibt es seit 58 Jahren. Durch die organisationsunabhängige Grundausbildung sprechen alle Einheiten der verschiedenen Organisationen beim Einsatz die selbe Sprache und haben das gleiche taktische Vorgehen.
Der Bronze-Bewerb richtet den Fokus vor allem auf die Grundlagen und das Aufspüren von Strahlenquellen. Beim weiterführenden Silber-Bewerb stehen Führungsaspekte beim Strahlenschutzeinsatz als Feuerwehr-Fachberater im Sonderdienst Strahlenschutz im Fokus. Im Gold-Bewerb müssen die Bewerberinnen und Bewerber schließlich eine Facharbeit schreiben und vor einer Jury präsentieren.