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Bildung

Diskussionen über Laptops für Schüler

Mit kommendem Schuljahr sollen in Tirol rund 14.000 Schülerinnen und Schüler Laptops und Tablets bekommen. Elternvertreter kritisieren, dass 25 Prozent des Gerätepreises die Familien selbst bezahlen müssen. Sie fühlen sich nicht genug eingebunden.

Ab dem kommenden Semester sollen in Tirol alle Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Schulstufen neue digitale Endgeräte bekommen. Um die Tablets und Laptops zu bekommen, mussten die Schulen bereits bis Ende Jänner ein Ansuchen stellen. 14.000 Geräte sollen ab Herbst an die Kinder und Jugendlichen verteilt werden. Im Vorfeld dazu fühlen sich Elternvertreter aber zu wenig eingebunden.

Elternvertreterin spricht von „Gießkannenprinzip“

„Wir haben jetzt eineinhalb Jahre Homeschooling hinter uns. Der Großteil der Kinder ist sehr gut ausgestattet mit technischen Geräten“, so Christiane Götz, die Präsidentin Landeselternverbands im Bereich der Pflichtschulen. Laut ihr hätte im Vorfeld mit den Eltern geklärt werden sollen, welche Geräte daheim vorhanden sind. Wie beim „Gießkannenprinzip“ gelte für alle das gleiche, sagte sie. Nicht alle seien laut Götz aber wirklich auf einen neuen Laptop angewiesen.

Laptop in Klassenzimmer
APA/HANS PUNZ
Elternvertreter haben wenig Verständnis für Selbstbehalt

Laut Tiroler Bildungsdirektion konnten die Schulen in Absprache mit dem Schulgemeinschaftsausschuss wählen, welche Geräte künftig an der Schule eingesetzt werden. Somit seien dort Eltern mit einbezogen worden. Erst im Herbst müssen die Direktionen die endgültige Zahl der benötigten Geräte der Bildungsdirektion mitteilen, „weil sich bei der Schüleranzahl bis dahin immer noch was tun kann“, hieß es aus der Bildungsdirektion.

Kritik an Selbstbehalt für Familien

Die Laptops und Tablets sollen die Kinder und Jugendlichen laut Bildungsdirektion auch in ihrer Freizeit verwenden können. Die Geräte gehen somit in das private Eigentum der Schülerinnen und Schüler über. Dafür müssen ein Viertel des Gerätpreises aber die Familien selber bezahlen, was Elternvertreter kritisieren. Rund 100 Euro pro Gerät werden die Familien selber bezahlen müssen, hieß es von Bildungsminister Heinz Fassmann (ÖVP).

„Ich sehe das nicht ein. Warum soll ich nochmal für einen Laptop draufzahlen, den ich gar nicht selber ausgesucht habe – wenn ich einen guten Laptop zuhause habe?“, so Christiane Götz. Mit dieser Lösung sei sie nicht zufrieden. Aus der Bildungsdirektion hieß es, dass sozial schwache Familien per Ansuchen vom Selbstbehalt befreit werden können.

Gappmaier: Großzügiges Angebot

Tirols Bildungsdirektor Paul Gappmaier sprach gegenüber ORF Tirol von einem sehr großzügigen Angebot. „25 Prozent sind maximal der Selbstbehalt. Laut meiner letzten Information ist angedacht, dass es so etwas wie eine soziale Staffelung gibt. Also für diejenigen, die es sich nicht leisten können, die 25 Prozent zu finanzieren“, so Gappmaier.

Laut Gappmaier ist dieses Angebot trotz eineinhalb Jahren Homeschooling wichtig, weil „nicht alle wirklich gut ausgestattet sind“, wie er sagte. Niemand würde gezwungen einen Laptop oder ein Tablet zu kaufen. „Das ist ja nur ein Angebot. Wer ihn nicht braucht, muss ihn natürlich nicht nehmen“, so der Bildungsdirektor.