Die Kramergasse im Zentrum der Bezirkshauptstadt bietet ein tristes Bild: Einst der geschäftliche Mittelpunkt von Imst, stehen mittlerweile die meisten Geschäfte leer.
Weniger, dafür öfter kaufen
Ein M-Preis-Supermarkt ist wegen zu geringer Umsätze vor mehr als einem Jahr ebenfalls ausgezogen. Das ist der größte Verlust, erklärte Katherina Grissemann-Keckeis, Initiatorin der Petition für einen Nahversorger in der Imster Innenstadt: „Vielleicht war der Laden zu groß, aber man könnte ihn ja kleiner machen. Da kauft man nicht ein großes Waschmittel, sondern das, was man heimtragen kann. Man kauft weniger, dafür kommt man öfter hin. Das ist mir ein Rätsel, denn in jedem kleinen Dorf, in das ich fahre, gibt es einen Nahversorger.“
„Nicht mal eine Jause kann man kaufen“
Direkt von der Kramergasse weg geht es in das Wandergebiet der Rosengartenschlucht und zum Alpine Coaster. Familien und Touristen könnten sich vor der Wanderung nicht einmal eine Jause oder etwas Obst besorgen, schimpften viele in Imst.
Der Nahversorger im Zentrum fehlt auch den älteren Bewohnerinnen und Bewohnern, etwa Margit Krismer: „Es sind so viele Senioren da. Die sind auf das Geschäft angewiesen, damit sie kurz etwas einkaufen können und nicht mit dem Bus irgendwo hinfahren müssen. Das ist doch eine ungeheure Schlepperei. Und vor dem Tourismus müssen wir uns schämen. Wenn uns jemand fragt, wo ist hier die Innenstadt, dann müssen wir sagen, nichts ist da. Nicht einmal ein Ladele, wo man etwas kaufen kann.“
Das Angebot wurde offenbar zu wenig genutzt
Der Imster Bürgermeister Stefan Weirather verweist auf die Supermärkte am Rande der Stadt. Vorwürfe, sich zu wenig zu bemühen, will er nicht gelten lassen: „Das ist immer wieder eine Aussage, die wir öfter hören. Man muss aber sagen, dass es nicht immer möglich ist. Wir haben uns bei Lebensmittelhändlern informiert, ob es positiv oder negativ ausgegangen ist. Wir sind auch laufend in Kontakt, ob jemand kommt. Wir haben auch im Vorfeld, als der M-Preis noch da war, gesagt, dass man einkaufen muss, damit uns der Lebensmittelhändler erhalten bleibt“, sagte der Imster Bürgermeister.
Fast 2.300 Imsterinnen und Imster haben mittlerweile die Petition für einen Nahversorger im Zentrum unterschrieben. Sie geht jetzt an Lebensmittelketten und die Stadtführung.