Zusammenschluss Strom Brenner
Land Tirol/Berger
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Wirtschaft

Stromnetz am Brenner verbunden

Der Zusammenschluss der Stromnetze von Tirol, Südtirol und dem Trentino ist am Dienstag von den drei Landeshauptmännern und Vertretern der Stromgesellschaften am Umspannwerk Edyna am Brenner symbolträchtig eingeweiht worden. Auf Netzprobleme kann dadurch in Zukunft rascher reagiert werden.

Dass es bis der am Dienstag vorgenommen Handlung, die Einigkeit symbolisieren sollte, Jahrzehnte der Trennung auch auf Stromebene vorangingen, betonten die Landeshauptleute mehrfach unisono. „Vor 60 Jahren ist der Strom nicht mehr geflossen“, erinnerte etwa LH Günther Platter (ÖVP) an die Südtiroler Feuernacht, bei der Aktivisten Strommasten sprengten. Gegenwärtig sei hier am Brenner aber eindeutig wieder „der europäische Geist“ spürbar. „Es ist ein Herzensprojekt der Europaregion“, meinte dazu Tirols Landeshauptmann und derzeitiger Euregio-Präsident Günther Platter am Dienstag bei dem Festakt.

Zusammenschluss Strom Brenner
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In eine ähnliche Kerbe schlug der Südtiroler Landeshauptmann, Arno Kompatscher (SVP). „Heute halten wir die europäische Fahne hoch“, betonte er. Der Stromzusammenschluss stehe nämlich auch symbolisch für das „Überwinden der Grenzen“ und sei insgesamt „ein europäisches Projekt“, fügte Kompatscher hinzu.

Dem schloss sich auch der Landeshauptmann des Trentino, Maurizio Fugatti (Lega), an. Mit dem Zusammenschluss der Netze sei man wieder etwas mehr zusammengewachsen und habe ein Zeichen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und des Zusammenhaltes gesetzt, so der Landeshauptmann.

Zusammenschluss bringt mehr Versorgungssicherheit

Einen pragmatischeren Zugang hatten hingegen die Vertreter der Stromgesellschaften Tiwag und Terna. Nunmehr sei es möglich, schneller auf Probleme im Netz zu reagieren und das Stromnetz sicherer zu gestalten, strich Adel Motawi, Terna-Verwaltungsdirektor, heraus. Man könne sich künftig „bei etwaigen Netzstörungen gegenseitig aushelfen“, fügte Erich Entrasser, Vorstandsvorsitzender der Tiwag, hinzu.

Wenig später setzten die drei Landeshauptleute und die Stromgesellschaft-Verantwortlichen den entscheidenden und politisch aufgeladenen symbolischen Zusammenschluss-Akt. „Diese wenigen Meter Kabel bedeuten sehr viel“, hatte der Tiroler Landeshauptmann kurz zuvor verkündet.