Die langjährige Temperaturstatistik der ZAMG zeigt, dass das heurige Frühjahr im Vergleich zu den letzten Jahrzehnten zwar ein Ausreißer nach unten ist, im langjährigen Durchschnitt aber nur leicht unter dem Mittel liegt. Auch was den Niederschlag betrifft, lag man in Tirol mit einem Durchschnitt von minus 16 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt der letzten 30 Jahre.

Für das Defizit zeichnen allerdings nur der März und der April verantwortlich. Der Mai war in weiten Teilen Tirols überdurchschnittlich nass. Besonders viel Niederschlag gab es im Norden Tirols, so verzeichnete man in Kufstein um 50 Prozent mehr Niederschlag, in Osttirol waren es etwa 20 Prozent mehr, in Innsbruck lag man bei einem Plus von zehn Prozent, während man in Landeck im Mai niederschlagsmäßig im Durchschnitt lag. Auffallend ist aber, dass durch das relativ kalte Frühjahr in den Bergen nur wenig Schnee geschmolzen ist. Am Pitztaler Gletscher gab es im März bei der Schneehöhe ein Maximum von 320 Zentimetern, aber nach wie vor liegen dort 300 Zentimeter Schnee.
Dass der Mai in Tirol kühl ausfällt, war in den letzten Jahren allerdings nicht ungewöhnlich, weiß Josef Lang von der ZAMG in Innsbruck. Auch der Mai 2019 war kühler als der Durchschnitt und in den letzten zehn Jahren fiel der Mai immerhin fünf Mal kühler aus als im Durschnitt.
Sonnenschein unter dem Durchschnitt
Auch die Sonnenscheindauer blieb in den vergangenen drei Monaten in Tirol sechs Prozent unter dem Durchschnitt. Die längste Sonnenscheindauer verzeichnete man in Sillian und Lienz mit etwa 600 Stunden. Damit war Osttirol auch österreichweit der sonnigste Platz, betont Josef Lang. Die höchste Temperatur in diesem Frühjahr wurde am 9. Mai in Kufstein verzeichnet, auf 29 Grad kletterte an diesem Tag die Quecksilbersäule.