Friseur schneidet Haare
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Wirtschaft

WK beklagt Schwarzarbeit bei Friseuren

Der Branchensprecher der Friseure in der Tiroler Wirtschaftskammer, Clemens Happ, hat am Donnerstag vor den schädlichen Auswirkungen der Schwarzarbeit gewarnt und rief zur Solidarität unter den Friseurinnen und Friseuren auf. Schließlich hätten die Betriebe mit starken Umsatzeinbußen zu kämpfen.

Rund jeder dritte Österreicher will sich ganz grundsätzlich nicht testen lassen, was dazu führe, dass viele Friseure ihre Dienste „im Pfusch“ anbieten. Dies sei kein Kavaliersdelikt, warnte der Innungsmeister.

Testpflicht und fehlende Feiern lassen Umsatz schrumpfen

Der Umsatzrückgang der Friseure liege derzeit bei zehn bis 50 Prozent, hieß es seitens der Wirtschaftskammer zur APA. Dies liege jedoch nicht nur daran, dass für einen Friseurbesuch ein negativer CoV-Test notwendig sei. Die Leute hätten derzeit grundsätzlich weniger Geld und auch Anlässe für einen Friseurbesuch, etwa Feierlichkeiten wie Hochzeiten usw. würden fehlen – man gehe aber davon aus, dass auch die Testpflicht mit ein Grund für den Umsatzrückgang sei.

„Wir wissen, dass sich rund 30 Prozent der Österreicher nicht testen lassen wollen und es ist unrealistisch zu glauben, dass tatsächlich 30 Prozent nie zum Friseur gehen“, sagte Happ im Gespräch mit der APA. Den tatsächlich durch die Schwarzarbeit entstandenen Schaden zu beziffern, sei aber nur schwer möglich, meinte Happ.

Anzeigen häufen sich

Grundsätzlich würde im Geschäftsalltag das Vorlegen eines negativen Tests mittlerweile größtenteils problemlos funktionieren. „Bei den Leuten, die sich testen lassen, läuft es einwandfrei. Sie zeigen meist unaufgefordert ihre Tests her und wir haben eigentlich nie das Gefühl, Polizei spielen zu müssen“, erklärte Happ. Manche Kollegen würden es aber eben auch ausnutzen, dass die Kunden keinen Test brauchen, wenn sie zu Hause frisiert werden.

„Der Pfusch – also die unbefugte Gewerbsausübung – ist ein geschäftsschädigendes Verhalten, das von den Behörden streng geahndet wird. Bei Anzeigen – die sich in letzter Zeit deutlich häufen – drohen empfindliche Strafen bis zu 3.600 Euro“, warnte der Innungsmeister. Der Branchensprecher appellierte an seine Kolleginnen und Kollegen, aber auch an die Kunden, Solidarität zu zeigen und die Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen mitzutragen, statt auf Pfusch zu setzen.