Das neue Gesetz soll erst am 1. Jänner 2024 in Kraft treten. Momentan ist nur jede fünfte Flasche in Österreich eine Mehrwegflasche. Bis 1990 gab es ein verpflichtendes Angebot an Mehrwegflaschen, das Angebot damals lag bei rund 80 Prozent. Nach Aufhebung der Quote sank dieser Anteil rapide. Mit dem nun vorliegenden Entwurf der Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG) soll der Anteil an Mehrwegflaschen wieder merklich nach oben gehen. Umweltministerin Leonore Gewessler von den Grünen hat den Entwurf am Mittwoch präsentiert.
Mehrwegflasche wird verpflichtend
Mit dem verpflichtenden Angebot an Mehrwegflaschen im Lebensmittelhandel sollen es künftig 60 Prozent bei Bier- und Biermischgetränken werden. Weitere 20 Prozent sind bei Mineralwasserflaschen angepeilt, 10 Prozent bei den restlichen Getränken. Zudem soll nach Wunsch der Bundesregierung auch ein Einwegpfandsystem eingeführt werden. Das Abfallwirtschaftsgesetz sieht zudem weitere Strategien zur Müllvermeidung vor. So sollen Einwegplastikprodukte wie etwa Wegwerfbesteck, Plastikstrohhalme oder Einwegplastikbecher bereits ab kommendem Juli verboten werden.
Tiroler Lebensmittelhandel vorbereitet
Auf ein System der Mehrwegflaschen sei man in Tirol durchaus vorbereitet. Das sagt der Sprecher des Tiroler Lebensmittelhandels in der Wirtschaftskammer, Stefan Mair. Das verpflichtende Mehrwegsystem dürfte eher für den Lebensmittelhandel im Osten ein Problem sein, glaubt Mair. Der Tiroler Lebensmittelhandel habe schon jetzt ein gut funktionierendes Mehrwegsystem. Und Mair fügt an, dass Tirolerinnen und Tiroler im Bundesländervergleich ohnehin überdurchschnittlich gute Recycler seien.