Es habe eine „kaum bewältigbare Fülle an Anrufen verunsicherter Menschen“ in den Ärztepraxen gegeben, so der Präsident der Tiroler Ärztekammer Artur Wechselberger.
Bei Vertrauensarzt angemeldet
Denn auch jene, die sich dezidiert für einen Impftermin bei ihren Vertrauensärzten angemeldet hatten, hätten in dem Rundmail lesen können, dass auch für sie die Möglichkeit bestünde, sich „weg vom Impfen in der Arztpraxis hin zur Impfung in einer Impfstraße zu entscheiden“, bemängelte Ärztekammerpräsident Artur Wechselberger. Auch wenn es wichtig sei, den „Impfprozess zu beschleunigen und dafür zu sorgen, dass die Tiroler Bevölkerung rasch geimpft wird“, so rechtfertige das nicht diese Vorgangsweise gegenüber diesen Personen, denen diese Woche der Impfstoff für Erstimpfungen gestrichen worden sei, betonte Wechselberger.
Schließlich brauche man beides – Impfen in den Arztpraxen und in den Impfstraßen. Und beide würden dazu Impfstoff benötigen. „Es kann nicht sein, dass dieser den Praxen vorenthalten und in die Impfstraßen umgeleitet wird“, sagte der Ärztekammerchef und forderte die „Gleichbehandlung“ jener, die eine Impfung in den Arztpraxen präferieren. Schließlich wären die niedergelassenen Ärzte schon „diese Woche voll im Impfeinsatz, wenn ihnen der bestellte Impfstoff in die Praxen geliefert worden wäre“.
Gesundheitsdirektor spricht von Erinnerungsschreiben
Der mit Jänner 2021 installierte Tiroler Gesundheitsdirektor Thomas Pollak meinte zur Kritik der Ärztekammer, es habe sich „nur um ein Erinnerungsschreiben“ gehandelt: „Im Vormerksystem www.tirolimpft.at warten Leute bereits seit Wochen und Monaten bis sie einen Termin bekommen. Jetzt gibt es noch einmal die Erinnerung, dass wir mit dem Impfzentren in Betrieb gehen, dass man sich dort anmelden kann und dass es am 30. April losgeht.“