Mit der 3D-Brille können die Schülerinnen und Schüler im 360-Grad-Modus in virtuelle Welten eintauchen – etwa in den Alltag als Bodenlegerin, Koch oder Dachdeckerin. In 90-Sekunden-Filmclips werden den jungen Menschen virtuell verschiedene Berufe nähergebracht. Die Schülerinnen und Schüler surfen durch Büros, Werkstätten und Großküchen und bekommen dazu passende Erklärungen und Fakten geliefert.
Ersatz für Schnuppertage
Die Jugendlichen sollen dadurch spielerisch neue Berufsfelder entdecken und potentiell ihren zukünftigen Traumberuf finden können. Die Tiroler Wirtschaftskammer hofft, dass durch das neue Projekt die Suche nach Lehrlingen erleichtert wird. Durch die Pandemie sind Praktikumsplätze und Tage der offenen Tür derzeit so gut wie nicht vorhanden.
„Musterlehrlinge“ führen durch ihren Job
Es gehe darum, die moderne Arbeitswelt von Lehrlingen möglichst realistisch darzustellen, erklärte Entwickler Valentin Sysel: „Wir haben dazu Lehrlings-Botschafter, die ihren Lehrberuf selbst sehr gerne ausüben und aus ihrer Lebens- und Arbeitswelt erzählen. Gemeinsam mit uns haben sie jeweils zwei Orte, an denen sie arbeiten, aufgesucht und uns dort ihren Arbeitstag sozusagen in Kurzform gezeigt.“
In der Coronavirus-Krise sei diese Virtual Reality eine willkommene neue Möglichkeit, um junge Schulabgänger für eine Lehre zu begeistern, sagte der Lehrlingskoordinator in der Tiroler Wirtschaftskammer, David Narr: „Mit diesen Brillen haben wir den nächsten Schritt geschaffen. In schwierigen Zeiten wie der Coronavirus-Krise, wo die Distanz unser Gegner ist, können wir so trotzdem eine Berufsorientierung geben, die ja von der Emotion lebt. Wir kommen dadurch wieder besser an die Jugendlichen heran.“
Jugendliche und Eltern sollen durch die neuen virtuellen Einblicke sehen können, wie Berufe sich weiterentwickelt haben und wie die Lehrausbildung in den jeweiligen Firmen abläuft. Interessierte Schulen bekommen weiterführende Informationen bei der Tiroler Wirtschaftskammer.