Gebäude der Raiffeisen Landesbank (RLB) in Innsbruck
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Wirtschaft

RLB zieht trotz Pandemie positiv Bilanz

Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG (RLB Tirol AG) hat im Geschäftsjahr 2020 Einbußen beim Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) um rund zehn Millionen Euro hinnehmen müssen. Die Bilanzsumme sowie die Eigentkapitalquote stiegen an.

Das EGT sank von 26,9 Mio. Euro im Jahr 2019 auf 16,3 Mio. Euro. Zuwächse gab es hingegen bei der Bilanzsumme, die von 8,5 Mrd. im Jahr 2019 auf 9,4 Mrd. im Folgejahr anstieg, wie die Verantwortlichen am Freitag bei der Online-Bilanzpressekonferenz erklärten.

Auch bei der Eigenmittelquote gibt es aus Sicht der RLB Tirol im Geschäftsjahr 2020 eine erfreuliche Entwicklung. Diese lag mit 17,5 Prozent um 1,5 Prozentpunkte über der Quote des Vorjahres. Die Kernkapitalquote legte zudem von 14,5 Prozent auf 16 Prozent zu.

Ausgebliebene Dividende drückte EGT

Die Gründe für das sinkende EGT verortete der Vorstandsvorsitzende Reinhard Mayr vor allem in der ausgebliebenen Dividendenausschüttung der RBI sowie erhöhter Risikovorsorgen. Durch die Coronakrise habe man sich jedenfalls bisher gut bewegt, so Mayr. „Vom ersten Tag der Pandemie an sind wir proaktiv auf unsere Kunden zugegangen“, betonte er. So hätten sich auch die Ausleihungen von 3 Mrd. auf 3,15 Mrd. im abgelaufenen Geschäftsjahr erhöht, fügte Mayr hinzu.

Digitalisierung war hilfreich

Gut gelungen sei auch die zunehmende Digitalisierung in der RLB Tirol, strich der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Thomas Wass heraus. „Wir haben sehr viel Geld in digitale Vermögensverwaltung, Online-Kredite oder Videoberatungen investiert“, erklärte er. Die digitale Transformation schreite diesbezüglich voran und mache die RLB Tirol „widerstandsfähiger“, fügte Wass hinzu.

Kreditgeschäft könnte zurückgehen

Dennoch könnten laut Vorstandsmitglied Christof Splechtna, in der RLB Tirol auch für die Risikoanalyse zuständig, schwierige Zeiten im Kreditbereich bevorstehen. „Wir haben aber die guten Jahre im Kreditgeschäft genützt, um Reserven aufzubauen“, sagte Splechtna. Theoretisch könne man auch „Ausfälle von zehn Jahren in einem Jahr verkraften“, konkretisierte er.