Seit Anfang des Jahres läuft die Verladung auf die Schiene im Probebetrieb. Das Rundholz, das mit der Bahn in Jenbach ankommt, wird auf dem neu errichteten Güterverladeterminal auf speziell adaptierte Waggons der Zillertalbahn verfrachtet und dann nach Fügen gebracht.
Spezieller Aufbau für Waggons
Das neue Transportsystem wurde von der steirischen Firma Innofreight extra für die Schmalspurbahn entwickelt und besteht aus speziellen Aufbauten, die auf den Tragwaggons der Zillertalbahn montiert werden und bei Vollauslastung täglich drei Garnituren zu je zehn Waggons zur Weiterverarbeitung nach Fügen transportieren. Die Waggons wurden bereits geliefert.
Neben den Zillertaler Verkehrsbetrieben mit einer Investitionssumme von einer Million Euro und der Firma Binderholz mit 1,5 Millionen Euro waren Land Tirol, die ÖBB-Infra, Rail Cargo Austria, Innofreight Solutions und die Schieneninfrastruktur Gesellschaft (SCHIG) als Projektpartner an der Umsetzung beteiligt.
Die „letzte Meile“ im Öffi Verkehr fehlt oft
"Wir entlasten damit dauerhaft den Verkehr auf der Zillertalstraße. Darüber hinaus stärkt die Transportverlagerung auf die Schiene nachhaltig unseren erfolgreichen Sägewerksstandort Fügen“, erklärte der Geschäftsführer von Binder Holz, Reinhard Binder.
Verkehrsreferentin Ingrid Felipe (Die Grünen) zog den Vergleich zum öffentlichen Verkehr: „Es ist wichtig, dass wir Angebote schaffen, die auch im Schienengüterverkehr die berühmte letzte Meile abdecken, um damit viele Lkw-Fahrten von der Straße auf die Schiene verlagern.“
Jahrelange Pause beim Transport auf Schiene
Bis Dezember 2013 wurden bereits die Gütertansporte im Auftrag der Holzfirma zwischen Jenbach und Fügen auf der Schiene durchgeführt. Das damalige System war allerdings zu kosten- und arbeitsintensiv, sodass es eingestellt wurde. Im vergangenen Jahr wurde ein neuer Anlauf gestartet, berichtet der technische Vorstand der Zillertaler Verkehrsbetriebe (ZVB), Helmut Schreiner.