Frau traurig gestresst Trauer
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Soziales

Dowas für Frauen bekommt neue Räume

Das Dowas für Frauen bekommt derzeit neue Räume. Eine der Einrichtungen von Dowas für Frauen, die Wohngemeinschaft, war viele Jahre lang im Westen Innsbrucks, ab Ende April wird ein Haus im Stadtteil Amras bezogen. Die Pandemie verschärfte die Situation für viele Frauen zusätzlich.

Derzeit übersiedelt die Dowas-für-Frauen-Wohngemeinschaft in ein Wohnhaus in Amras. Dort gibt es zwölf Übergangswohnplätze für Frauen und Kinder, viele der Räume haben einen zeitgemäßen Standard und ein eigenes Bad, im Unterschied zur bisherigen Wohngemeinschaft im Westen Innsbrucks.

Dowas für Frauen unterstützt armutsgefährdete wohnungslose Frauen und ihre Kinder. In der Wohngemeinschaft gibt es sozialarbeiterische und psychologische Begleitung. Im Schnitt bleiben Frauen und Kinder dort rund sechs Monate, bis sie stabil genug für die eigenen vier Wände sind. Außerdem betreibt Dowas für Frauen zehn Einzelwohnungen mit Betreuung sowie eine Beratungsstelle.

Pandemie verschärfte Notlage

Auch für armutsgefährdete Frauen, die mit Kindern alleine leben, hat das erste Jahr der Pandemie die Notlage verschärft, berichtet Julia Schratz, Geschäftsführerin des Dowas für Frauen. Man habe in Innsbruck Frauen mit fünf oder sechs Kindern, die auf 42 Quadratmeter leben. „Wie soll da ein Homeschooling funktionieren“, fragt Schratz. Die Klientinnen seien oft nicht in der Lage, eine Arbeitsatmosphäre räumlich zur Verfügung zu stellen, die technische Infrastruktur vorzufinanzieren und dann die Subventionen abzuholen oder das ganze technisch oder sonst zu begleiten.

In der Beratung machten Fragen der Existenzsicherung vergangenes Jahr mehr als 80 Prozent aus, verringerte Familieneinkommen machten Abtreibungen aus wirtschaftlichen Gründen wieder zum Thema. Während Mietstundungen drohende Wohnungsnot abgefedert haben, erschwert die Pandemie Frauen und Kindern den Rückweg vom Dowas-Übergangswohnen in geordnete, selbständige Wohn-Verhältnisse, berichtet Julia Schratz. Termine auszumachen und Wohnungsbesichtigungen seien lange Zeit gar nicht möglich gewesen.

Frauen mit Kind am Wohnungsmarkt benachteiligt

Frauen mit Kindern seien am Wohnungsmarkt stark benachteiligt, das habe sich jetzt noch mehr manifestiert. „Das Wohnen wurde durch die Pandemie zu einem zentraleren Element, aber nur für die, die es sich auch leisten können“, so Schratz. Allein das Dowas für Frauen unterstützte im ersten Jahr der Pandemie 280 wohnungslose Frauen und 82 Kinder.