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Coronavirus

Ausreisetestpflicht für Tirol verlängert

Die Ausreisetestpflicht für Nordtirol ist am Dienstag verlängert und auf Osttirol ausgedehnt worden. Damit muss jeder, der das Bundesland verlässt, einen negativen Coronavirus-Test vorweisen. Die Verpflichtung ist vorerst bis 24. April in Kraft.

Das Land Tirol will mit einer hohen Testdichte die Ausbreitung des Coronavirus weiter in Schach halten. Seit Anfang April gab es einen Rückgang bei den CoV-Fällen in Tirol, vor allem das Auftreten der Virusmutationen ist für den Einsatzstab aber Anlass für die Ausreisetestpflicht. Bisher galt sie für ganz Nordtirol und dort noch einmal speziell für den Bezirk Kufstein. Diese Maßnahme für den Bezirk läuft am Mittwoch um 24.00 Uhr aus, gleichzeitig beginnt die Ausreisetestpflicht für ganz Osttirol.

„In den letzten Wochen hat sich – wie in ganz Österreich – auch in Osttirol allen voran die britische Virusmutation (B.1.1.7) verbreitet. Aktuell sind nach den dem Land Tirol vorliegenden Informationen 198 Personen mit der britischen Virusvariante in Osttirol infiziert. Darüber hinaus traten in Tirol zuletzt weitere mutierte Virusvarianten auf. Dieses Mutationsgeschehen zeigt, dass die Lage in Tirol und zuletzt vor allem auch in Osttirol durchaus ernst zu nehmen ist und entsprechende weitere Maßnahmen rasch gesetzt werden müssen“, so der Leiter des CoV-Einsatzstabes, Elmar Rizzoli. Deshalb werde ab Donnerstag auch für Osttirol die Ausreisetestpflicht eingeführt.

Auslaufen der Testpflicht in zwei Osttiroler Regionen

Mit der Einführung der Ausreisetestpflicht für den ganzen Bezirk endet diese für zwei Regionen in Osttirol, und zwar für die Gemeinden Prägraten am Großvenediger und Virgen sowie für die Gemeinden Sillian, Heinfels, Außervillgraten und Innervillgraten. In einem Osttiroler Gebiet bleibt allerdings weiterhin eine noch kleinräumigere Ausreisetestpflicht aufrecht. Das betrifft die Gemeinden Anras, Abfaltersbach, Assling und Leisach. Hier muss die Bevölkerung bereits einen negativen CoV-Test vorweisen, wenn sie diese Region verlässt und in andere Osttiroler Gebiete fährt. Offenbar sieht der Einsatzstab dort ein besonders problematisches Infektionsgeschehen.

Ausreisekontrolle Testpflicht
LIEBL Daniel/zeitungsfoto.at
Tirol setzt seit Wochen auf verpflichtende negative CoV-Tests für Gemeinden, Regionen und auch für das gesamte Land

Neben der umfangreichen Teststrategie, um unentdeckte Infektionen zu erkennen und Infektionsketten frühzeitig zu unterbrechen, wird auch die bereits in den vergangenen Wochen sehr strenge Vorgehensweise der Gesundheitsbehörden im Contact-Tracing weiterhin forciert. Das habe bereits bei der erstmals in Südafrika aufgetretenen Mutation zur erfolgreichen Eindämmung beigetragen, so das Land.

Osttirol mit höchster Inzidenz in Österreich

„Wir verzeichnen gerade im Bezirk Lienz hohe Infektionszahlen und haben dort mit rund 430 derzeit österreichweit die höchste 7-Tage-Inzidenz. Nun gilt es, weitere Maßnahmen in Form von einer Testverpflichtung für die Ausreise aus dem gesamten Bezirk Lienz zu setzen, um ein umfassendes Lagebild zu erhalten", betonte der Leiter des Tiroler CoV-Einsatzstabes. Deshalb werde das Testangebot im Bezirk Lienz entsprechend adaptiert.

Ausnahmen von Ausreisetestpflicht für Kinder

Die Ausreisetestpflicht gilt für alle Personen mit Wohnsitz in Tirol sowie weiters für alle von außerhalb, die sich länger als 24 Stunden in Tirol aufgehalten haben. Ausnahmen gibt es weiterhin für Kinder, die jünger als zehn Jahre sind, sowie generell für Schülerinnen und Schüler, wenn sie zum Unterricht über die Landesgrenze müssen.

Aufrecht blieb vorerst auch die spezielle Ausreisetestpflicht für die beiden Nordtiroler Gemeinden Fulpmes und Weißenbach am Lech. „Die Vorgehensweise hinsichtlich regionaler bzw. lokaler Maßnahmen hat sich in Tirol bewährt. Dahingehend wird die Lage auch in Zukunft genauestens beobachtet, um mit Ausreisetestpflichten für Gemeinden und Regionen – parallel zu bezirks- und landesweiten Ausreistestpflichten – auf das Infektionsgeschehen punktuell raschestmöglich reagieren zu können“, so Rizzoli.