Die Anklageschrift vor Beginn des Prozesses am Landesgericht in Innsbruck
APA/EXPA/ERICH SPIESS
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Gericht

Dopingurteile gegen Hauke und Baldauf fix

Im Dopingverfahren gegen die beiden ehemaligen Langläufer Max Hauke und Dominik Baldauf sind die Urteile jetzt rechtskräftig. Am Freitag wurde am Innsbrucker Landesgericht über das Strafmaß verhandelt, es blieb bei bedingten Haftstrafen und einer Geldstrafe.

Die beiden Beschuldigten legten bei den direkt hintereinander abgehaltenen Prozessen am Freitag ein vollständiges Geständnis ab und zeigten sich reuig. Ihr Verteidiger wollte eine Strafminderung erreichen, nachdem der Oberste Gerichtshof (OGH) zwei Anklagepunkte aufgehoben hatte. Es ging dabei um zwei Rennen, die die ehemaligen ÖSV-Athleten in Deutschland und Finnland gelaufen sind. Dort gelten bei Doping nämlich andere rechtliche Rahmen als in Österreich. Der Staatsanwalt schied diese beiden Punkte jedoch aus und verzichtete diesbezüglich auch auf eine weitere Verfolgung.

Der Schuldspruch wegen schweren Betrugs im Zuge von Doping war an sich schon rechtskräftig, nachdem das Urteil des ersten Prozesses gegen die beiden Ex-Sportler in anderen Punkten vom OGH bereits bestätigt wurde. Am Strafmaß änderte sich auch im zweiten Anlauf nichts. Das Schöffengericht verurteilte Hauke und Baldauf jeweils zu fünf Monaten bedingter Haft und sowie zu einer Geldstrafe von 480 Euro.

Drogenrazzia bei der Nordischen Ski-WM 2019 in Seefeld
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Während der nordischen Ski-WM in Seefeld kam es zu Anti-Doping-Razzien

Nachdem sowohl Verteidigung als auch Anklage auf weitere Einsprüche verzichteten, ist die Dopingaffäre für die beiden früheren Athleten zumindest juristisch ausgestanden. Sie hatten bei dem Prozess am Freitag um ein mildes Urteil gebeten, unter anderem weil sie Lehrer werden wollen.

„Operation Aderlass“ als Auslöser für Prozessreigen

Hauke und Baldauf waren im Zuge der „Operation Aderlass“ mit Razzien bei der nordischen Ski-WM vor zwei Jahren so wie eine ganze Reihe weiterer Sportler und Betreuer in Seefeld in das Visier der Ermittler geraten. Zehn Athleten und vier Betreuer aus Österreich waren davon betroffen, neben dem Langlauf auch im Radsport.

Utensilien für Blutdoping, die bei der Operation Aderlass sichergestellt wurden
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Der deutsche Arzt Mark S. soll das Blutdopingnetzwerk organisiert haben

Als Drahtzieher der Blutdopingaffäre gilt ein deutscher Arzt, der erst vor wenigen Wochen in München zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde – mehr dazu in Haftstrafe für Drahtzieher Mark S.. Das Urteil von vier Monaten und zehn Monaten Haft gegen Mark S. als mutmaßlichem Organisator des Dopingnetzwerks ist inzwischen ebenfalls rechtskräftig.